Sarkozy verliert das erste TV-Duell
Ex-Präsident Sarkozy will wieder Präsidentschaftskandidat in Frankreich werden. Doch bei der ersten TV-Debatte mit Rivalen aus dem rechten Lager machte er keine gute Figur.
Der ehemalige Liebling von Kanzlerin Merkel wirkte angespannt, reizbar und nervös. Er schaute so finster, als müsse er seine Haut retten – was auch stimmt, da ihm wegen zahlloser Affären der Prozess droht.
Böse Zungen behaupten sogar, Sarkozy wolle vor allem wieder Präsident werden, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen. Andere lästern, Sarko sei weiter nach rechts gerutscht als M. Le Pen vom Front National.
Beim ersten TV-Duell war davon allerdings nicht viel zu sehen. Zwar wiederholte er seinen – offenbar rechtswidrigen – Vorschlag, Terror-Verdächtige “präventiv” zu internieren, also eine Art Guantanamo à la francaise zu schaffen.
Doch vor allem war er bemüht, zum Favoriten der “Republikaner”, Ex-Premier Juppé, aufzuschließen. Doch der lehnte sich gemütlich zurück und ließ sich kaum aus der Reserve locken.
Sarkozy dürfte seinem Ziel, Juppé bei der Vorwahl der “Republikaner” auszustechen, daher kaum näher gekommen sein. Er hat die erste Debatte verloren, heureusement, möchte man sagen…
Siehe auch die guten Zusammenfassungen auf Le Monde und Politico
OXIgen
16. Oktober 2016 @ 16:57
Tja, wer mal Merkels Liebling war, hat’s nicht mehr leicht im Leben…
Peter Nemschak
14. Oktober 2016 @ 08:21
Eine besondere Leuchte war er nie; eigentlich mit ein wenig Menschenkenntnis sofort erkennbar, sind trotzdem viele Bürger auf diesen oberflächlichen Schwätzer aus der Seitenblickegesellschaft hereingefallen. Erstaunlich wie ähnlich die Bürger Frankreichs und Österreichs in diesem Punkt seinerzeit urteilten: vom “Schwiegersohn” der Nation ab ins Strafverfahren. Es muss so etwas wie einen Zeitgeist geben.