Puigdemont isoliert? Nicht wirklich…

Der geflüchtete Katalanen-Führer Puigdemont bekommt Besuch: 200 Bürgermeister aus Katalonien sind nach Brüssel gereist, um den gechassten Präsidenten und seine „Exilregierung“ zu unterstützen.

Die Katalanen veranstalten eine große Konferenz im Kulturzentrum „Bozar“. Zuvor wollen sie sich vor dem Gebäude der EU-Kommission versammeln. Die Presse ist eingeladen, Fotos zu machen.

Allein das ist schon ein starkes Statement. Denn bisher weigert sich Junckers „politische Kommission“, Puigdemont und seine Ex-Minister zu empfangen. Auch das Europaparlament hat sich verbarrikadiert.

Statt auf Dialog setzt Parlaments-Präsident Tajani – wie Juncker ein Konservativer – auf Ausgrenzung. Dabei haben einige Abgeordnete eine Petition unterschrieben, in der sie ein Umdenken der EU fordern.

Derweil verschärft Puigdemont seine Angriffe auf die spanische Zentralregierung in Madrid. Premier Rajoy habe eine massive  „Repressionswelle“ geplant.

Deshalb habe er gemeinsam mit vier Vertrauten nach Brüssel flüchten müssen – wo man nun eine „Exilregierung“ bilde, sagte der umstrittene Politiker laut „Le Soir“. 

So isoliert und hoffnungslos, wie ihn manche schildern, ist Puigdemont offenbar nicht. Und seine Lage ist auch nicht völlig aussichtslos. So kann er noch mindestens bis zum 17. November in Brüssel bleiben.

Das ist der Termin für die Vernehmung durch den Staatsanwalt. Sollte der die Auslieferung anordnen, könnte Puigdemont noch Widerspruch einlegen… und so bis zur Wahl in Katalonien im „Exil“ ausharren…