Oster-Lockdown: Die „Methode Merkel“ versagt

Vor einem Jahr stand Kanzlerin Merkel in den Augen vieler EU-Bürger als leuchtendes Beispiel für ein gelungenes Corona-Management da. Doch der zweite Oster-Lockdown zeigt: die „Methode Merkel“ versagt.

Die Meldung kam um 2:49 Uhr: Bund und Länder verständigen sich auf einen verschärften Lockdown von Gründonnerstag bis Ostermontag. Hinter Merkel und den Länderchefs lag eine „Nacht der schweren Geburt“.

Die stundenlangen, von ungewissen Pausen unterbrochenen Beratungen zeigen, dass Merkel nicht mehr das Heft in der Hand hat – und dass der Konsens über die deutsche Coronapolitik zerbrochen ist.

Wie in einem Brennglas kommt dies im Streit um Mallorca-Urlauber und Ferienwohnungen in Mecklenburg-Vorpommern zum Ausdruck. Der „Welt“-Journalist Robin Alexander fasst die Lage in einem Tweet treffend zusammen:

Damit ist eigentlich alles gesagt. Früher kämpfte Merkel um den Euro und den Zusammenhalt der EU, heute geht es bloß noch um den Campingurlaub und die Einigung mit den Länderfürsten. Und natürlich um ihr Vermächtnis.

Neben dem Oster-Urlaubsbann zählt zu Merkels Erbe auch der unselige Flüchtlingsdeal mit dem türkischen Sultan Erdogan. Auch darum kämpft Merkel übrigens immer noch – Rendez-vous beim EU-Gipfel am Donnerstag!

Siehe auch „Merkels Machtbasis bröckelt – auch in Brüssel“