“Italien bringt keine Wende”

Aller Wende-Rhetorik zum Trotz: Die Leser dieses Blogs glauben nicht daran, dass die Wahlen in Italien und die Ernennung eines neuen, weniger EU-gläubigen Premiers etwas am Sparkurs ändern.

Dies zeigt eine Auswertung meiner aktuellen Umfrage zum Thema. Die meisten Leser – rund 30 Prozent – glauben, dass Brüssel und Berlin trotz des Regierungswechsels in Rom weiter machen wie bisher.

Allerdings glauben sehr viele Leser, dass die Austeritätspolitik gescheitert ist und sich die Eurokrise wieder verschärft. Nimmt man die Stimmen für diesen beiden Antworten zusammen, so ergibt sich sogar eine relative Mehrheit von 45 Prozent.

Bemerkenswert ist, wie wenige Leser an ein Umdenken in Berlin und Brüssel glauben: nur 1,55 Prozent wählten diese Option. Auch den Märkte wird kaum noch Bedeutung zugeschrieben – nur 2 Prozent glauben, dass der weitere Gang der Dinge von der Börse abhängt.

Tatsächlich haben die Märkte erstaunlich gelassen auf das Wahl-Chaos in Italien reagiert. Das könnte sich aber ändern, wenn der neue Premier Letta seine ersten Entscheidungen trifft – oder wieder in der Versenkung verschwindet, wie viele vermuten.

Zunächst hat er sich als Kritiker der Austeritätspolitik geoutet. Damit steht er nicht allein – immer mehr Euro-Chefs setzen sich vom Kurs von Kanzlerin Merkel ab. Mehr dazu hier, die Umfrage findet sich hier