Ist “Putins Krieg” gut fürs Klima?

Mit ihrem Klimapaket “RePower EU” ist der EU-Kommission ein Kunststück gelungen: Sie erweckte den Eindruck, der Krieg sei gut für’s Klima – und viele haben es geglaubt.

Krieg und Klima – normalerweise sind das absolute Gegensätze. Bomben und Raketen verpesten die Luft und vergeuden überlebenswichtige Ressourcen.

Doch bei Ursula von der Leyen ist das anders. Da wird “Putins Krieg” zum “Schub” für den Klimaschutz. Öl und Gas werden verbannt, die EU erklärt sich “unabhängig”.

Die Wahrheit ist viel banaler. Nicht der Krieg, sondern die geplanten EU-Sanktionen zwingen von der Leyen, Öl und Gas aus Russland zu verbannen.

Sie werden aber nicht durch saubere Energieträger ersetzt, sondern durch schmutziges Fracking-Gas made in USA und teuer per Tanker verschifftes Öl aus Saudi-Arabien.

Einsparungen sieht “RePower EU” kaum vor. Der Plan kann nicht einmal erklären, wie der Anteil russischer “Fossile” bis Herbst gesenkt werden soll. Dabei war das das Ziel.

Und die schönen neuen Klimaziele werden gleich wieder konterkariert, indem die EU-Kommission ankündigt, Emmissionszertifikate zu verkaufen, um den Plan zu finanzieren.

Damit sinkt aber der Preis für CO2-Titel, die Luftverschmutzung wird billiger! Mehrere EU-Staaten haben denn auch laut vernehmbar gegrummelt: “We are not convinced”!

Fazit: Der Krieg ist nicht gut fürs Klima – er ist nur gut für die “Verkaufe”.

“Windräder gegen Putin” macht sich einfach besser als “Für den Klimaschutz müssen wir leider die europäischen Verschmutzungsrechte billiger machen und mehr Fracking-Gas kaufen”.

Außerdem kann man damit von der miesen Klimabilanz ablenken: Die Treibhausgas-Emissionen sind in der EU wieder gestiegen und liegen nun höher als vor dem Corona-Knick.

Dabei sollten sie eigentlich sinken..

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P.S. Die USA geben übrigens mehr für den Krieg aus als für das Klima. Wenn es so weiter geht, dürfte es in der EU bald nicht viel besser sein. Zitat: If Biden gets his $33 billion, the United States will have dedicated $47 billion in weapons and aid to Ukraine since the invasion began. That is, as William Hartung and Ben Freeman noted in the online magazine Responsible Statecraft, almost as much as the entire State Department budget and more than the Biden administration is committing to address climate change.