Wer macht was in Griechenland?

Eurogruppe, Task Force, Troika: In der Griechenland-Krise fühlen sich alle irgendwie zuständig. Zugleich führt das Kompetenz-Gerangel zu Streit zwischen Brüssel und Berlin. Wer macht eigentlich was?Kommissionschef Juncker: Er verhandelt und vermittelt mit dem griechischen Premier Tsipras. So hat er schon das erste Reformprogramm auf den Weg gebracht.

Wirtschaftskommissar Dombrovskis: Er soll die Task Force leiten, die bei der Umsetzung der Reformen in Athen hilft. Tsipras will eine eigene Task Force aufbauen, um ihm entgegenzukommen.

Währungskommissar Moscovivi: Er ist in der Eurogruppe für Griechenland zuständig. Allerdings kann er nicht über Hilfskredite befinden – das ist Sache der Staaten.

Eurogruppenchef Dijsselbloem: Er koordiniert die Krisentreffen. Bisher war er dabei nur mäßig erfolgreich; das letzt Wort hatte meist Berlin. Dennoch kandidiert er für eine 2. Amtszeit.

Der spanische Finanzminister De Guindos: Er würde Dijsselbloem gerne beerben und hat ausgeplaudert, dass ein 3. Bailout in der Mache sei. Kanzlerin Merkel hat ihm Unterstützung zugesagt.

Finanzminister Schäuble: Er gilt als der eigentliche starke Mann in der Griechenland-Krise. Mit Spekulationen über einen “Grexit” bringt er aber regelmäßig Brüssel gegen sich auf.

EZB-Chef Draghi: Die graue Eminenz im Hintergrund. Wenn Draghi Athen den Geldhahn zudreht, ist es aus. Deshalb wird jede Bewegung der EZB mit Argusaugen beobachtet.

Fazit: Der Euro spricht nicht mit einer Stimme, sondern mit ganz vielen. Die Neuordnung der EU-Kommission und die Rivalität zwischen Brüssel und Berlin machen eine vernünftige Kommunikation praktisch unmöglich. Auch die Politik leidet…