Finanzbranche zittert – wg. Wien!
Während ganz Deutschland über die Jauch-Sendung mit dem griechischen Finanzminister Varoufakis diskutiert, kennt die Finanzbranche nur ein Thema: Hypo Alpe Adria.
Nein, das ist keine griechische, sondern eine österreichische Pleitebank. Und es ist auch nicht Athen, sondern Wien, das einseitig beschlossen hat, die Staatsgarantie zurückzuziehen.
Seitdem war sogar schon Finanzminister Schäuble in Wien, offenbar in Sorge um deutsche Finanzhäuser. Berichtet wurde aber nur über seine Äußerungen zu einem “Graccident”.
Doch nun ist es so weit: Die Düsseldorfer Hypothekenbank muss gerettet werden. Angeblich ist dies der erste und letzte Kollateralschaden in Deutschland – aus Österreich… – Mehr hier
Peter Nemschak
17. März 2015 @ 09:48
@ebo Der Fall Hypo Alpe Adria und Griechenland sind nicht vergleichbar: im ersteren Fall geht es um einen Rechtsstreit im Zusammenhang mit Zahlungsverpflichtungen eines österreichischen Bundeslandes, bei Griechenland um die Frage, ob die Mitgliedsstaaten Vertrauen haben, dass Griechenland getroffene Vereinbarungen umsetzen wird. Bisherige griechische Regierungen haben das Vertrauen nicht gerechtfertigt. Äußerungen von Regierungsmitgliedern der jetzigen griechischen Regierung lassen vermuten, dass Griechenland auch in Zukunft die Bedingungen der Gläubiger nicht erfüllen wird. Wenn die griechische Regierung meint, eine alternative Politik verfolgen zu müssen, wird sie sich andere Kreditgeber suchen müssen. In Wahrheit braucht Griechenland eine Transferunion. Mit rückzahlbaren Krediten allein ist es nicht getan. Die Transferunion wird aber von der Mehrheit der Bevölkerung in der EU aus welchen Gründen auch immer abgelehnt. Daher bietet sich der Grexit als logische Lösung an. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Stunde der Wahrheit kommen wird.
Tim
17. März 2015 @ 07:56
@ ebo
Kaum jammert eine Bank, jammerst Du mit.
Allmählich ahne ich, was hier gespielt wird. 🙂
cashca
17. März 2015 @ 07:50
Die sollen nur zittern. Sie haben sich den Zaubertrunk dafür selbst verabreicht, der sie zum ZITTERN geracht hat.
Die sollten den Spruch beherzigen:
“Was du tust, tue es klug, bedenke das Ende.” Sie alle haben gehandelt wie wirre Dummköpfe, getrieben von der Gier nach Geld, mehr und mehr. Sie waren alle die KLEINE NIMMERSATT.
Nur, aus der Raupe Nimmersatt wurde ein schöner Schmetteling,
aus den gefräßigen Banken wurden Pleitegeier.
Peter Nemschak
16. März 2015 @ 20:21
@ebo Die Hypo Alpe Adria ist nicht ihre Bank, aber Sie erwecken den Eindruck, als würden Sie sich vor die deutschen Banken stellen. Der mediale Lärm wird bald verstummen, und die Karawane wird weiterziehen – zur nächsten Aufregung. Griechenland ist für die Medien einfach spannender.
ebo
16. März 2015 @ 21:32
@Nemschak
Die ganze Geschichte wird ja jetzt erst richtig lustig. Offenbar droht eine Klagewelle. Lesen Sie das mal:
“Vor allem stören sich Investoren daran, dass Österreich die öffentliche Haftung offenbar mit juristischen Tricks ausgehebelt hat. „Manche glauben: Solange Heta nicht insolvent ist, muss Kärnten nicht zahlen“, erklärt Kiem von White & Case. Eine Richtlinie der Europäischen Union (EU) soll dazu missbraucht worden sein”.
Mehr hier: http://www.wiwo.de/unternehmen/banken/hypo-alpe-adria-das-wird-eine-klagewelle-ausloesen/11499154.html
Peter Nemschak
17. März 2015 @ 07:43
Weniger lustig als teuer für die Streitparteien und sehr lukrativ für die Anwälte, die sich bereits die Hände reiben. Streitfälle sind im Wirtschaftsleben nicht ungewöhnlich. Dieser wird vermutlich Jahre dauern, bis er irgendwann einmal verglichen wird.
ebo
17. März 2015 @ 09:27
Schön. Dasselbe können Sie über Griechenland sagen 🙂
Peter Nemschak
16. März 2015 @ 18:23
Nur weil eine kleine Düsseldorfer Hypothekenbank wegen der Hypo Alpe Adria in existentielle Schwierigkeiten gekommen und ohnedies bereits aufgefangen wurde, zittert deshalb nicht die gesamte Bankbranche in Deutschland. Ein paar Große, allen voran die BayLB werden noch jahrelang gegen Kärnten und die Republik Österreich prozessieren. Wie üblich werden solche Rechtsstreite irgendwann einmal verglichen.
ebo
16. März 2015 @ 18:29
Ach ja, und wieso war dann Schäuble in Wien? Wieso kommt heute ein “beruhigendes” Statement aus dem BMF? Übrigens hat kaum jemand so viele Banken gestützt und gerettet wie der “Musterschüler” Deutschland. Und niemand hat sich so rabaukenhaft verhalten wie zuletzt Österreich!
Peter Nemschak
16. März 2015 @ 19:37
Was heißt rabaukenhaft? Die EU hat entsprechende Gesetze verabschiedet, nach denen die Hypo Alpe Adria abgewickelt werden kann. Dass die, welche Geld verlieren, nicht in Jubel ausbrechen, ist klar. Schäuble hat schnell erkannt, dass mit diesem Thema kein politisches Kleingeld zu machen ist. Wozu gibt es unabhängige Gerichte? Ebo ergreift wieder einmal Partei für “seine” Banken. Tim hat recht.
ebo
16. März 2015 @ 19:58
Haha, Hypo Alpe Adria ist bestimmt “meine” Bank. Nein, rabaukenhaft ist es, einfach die Staatsgarantie zu entziehen und andere zur Kasse zu bitten. Zur Fachdebatte in Deutschland schauen sie mal hier: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/martin-blessing-commerzbank-chef-warnt-vor-folgen-von-hypo-alpe-desaster-/11499916.html
GS
17. März 2015 @ 11:35
Jetzt vielleicht auch nicht das Überraschendste, dass die größte Volkswirtschaft des Kontinents in einer länderübergreifenden Finanzkrise die meisten Banken hat, die in Bedrängnis haben. Interessanter ist doch die Frage, ob ein Land in der Lage ist, Bankrotte aufzufangen.