Eurobarometer: Wie die öffentliche Meinung manipuliert wird

Europas Bürger wollen, dass die EU sie schützt. Dies geht aus der neuen Eurobarometer-Umfrage hervor. Doch die Zahlen sind alt – die aktuelle Politik der Aufrüstung stützen sie nicht.

Die jüngste Eurobarometer-Umfrage wurde schon zwischen dem 9. Januar und 4. Februar 2025 durchgeführt – also vor dem Aufrüstungs-Programm, das der EU-Gipfel letzte Woche abgesegnet hat.

Dennoch erwecken die Zahlen nun den Eindruck, dass die Bürger genau das wollen, was Kommissionschefin von der Leyen und Parlamentspräsidentin Metsola vorbereiten! So erklärte Metsola:

“Zwei Drittel der Europäer wollen, dass die EU eine größere Rolle bei ihrem Schutz spielt. Dies ist eine klare Aufforderung zum Handeln, der wir nachkommen werden. Europa muss stärker werden, damit sich unsere Bürger sicherer fühlen.”

Angst vor sinkendem Wohlstand

Doch selbst die nun veröffentlichten Ergebnisse geben das nicht her. 66 % der Befragten wünschen sich demnach, dass die EU mehr für den Schutz vor globalen Krisen und für die Sicherheit tut.

Doch nur 35 % nennen den Beitrag der EU zur Friedenssicherung und zur Stärkung der Sicherheit als Hauptgrund, warum sie die Mitgliedschaft als vorteilhaft ansehen.

Fast genauso viele (33 %) erwarten, dass ihr Lebensstandard in den nächsten fünf Jahren sinken wird – in Deutschland ist es sogar jeder Zweite. Dabei war die Sicherung des Wohlstands ein zentrales Versprechen der EU.

Metsolas großer Schwindel

Egal – nun wird alles auf Sicherheit und Aufrüstung getrimmt. Metsola verspricht, “dass jeder Vorschlag mutig und ambitioniert genug ist, um dem ernsten Ausmaß der Bedrohung, der Europa ausgesetzt ist, gerecht zu werden.”

Dafür werde sich das Europaparlament einsetzen, sagt die EVP-Politikerin. Was sie nicht sagt: Die neuen Aufrüstungsprogramme werden von der EU-Kommission im Eilverfahren vorangetrieben – am Parlament vorbei!

So wird die öffentliche Meinung manipuliert. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Europaabgeordneten den Schwindel bemerken. Sie dürfen nicht mitreden, sollen die Hochrüstungspolitik aber (nachträglich) legitimieren…