EU-Kommunikation: Sechs, setzen! 

Zu viel Kommunikation tötet die Kommunikation. Das lernt jeder PR-Manager im ersten Monat. Doch die EU hat es immer noch nicht begriffen: Kommission und Europäischer Gerichtshof verwirren die Bürger.

Erst ein Urteil zur Hamas. Dann eins zu den Fluggastdaten. Dann ein Plädoyer zur Flüchtlingspolitik: Gleich dreimal hat der EuGH in Luxemburg heute wichtige (Vor)Entscheidungen getroffen

Doch das scheint die EU-Kommission in Brüssel nicht zu kümmern. Sie schickt gleich drei Kommissare in den Pressesaal – in Sachen Polen, Flüchtlingspolitik und Terror-Abwehr.

Und das mitten in der Sommerpause!

Die EU-Institutionen tragen so zur Verwirrung der Bürger bei – und sie machen die Arbeit der (wenigen verbliebenen) Journalisten fast unmöglich. Über was soll man zuerst berichten?

In Deutschland kommt das EuGH-Plädoyer zur Flüchtlingspolitik besonders gut an. Scheinbar gibt es Kanzlerin Merkel im Nachhinein Recht. Dabei steht das eigentliche Urteil noch aus.

Und auch EU-Innenkommissar Avramopoulos gab eine Pressekonferenz – ebenfalls zur Flüchtlingskrise und zu Dublin. Er hätte besser geschwiegen und das Plädoyer gelesen.

Egal – für Polen, Ungarn und die Slowakei muss es nach diesem Tag so aussehen, dass sich die gesamte EU gegen sie verschworen hat. And the winner is: Germany!?

Ist das wirklich die Message, die die EU mit ihrem Kommunikations-GAU übermitteln will?