Drohgebärden (II)

Die Repsol-Tochter YPF sorgt für Wirbel

Überraschende Wende im Streit zwischen Spanien und Argentinien: Offenbar wollte der spanische Energiekonzern Repsol Anteile an seiner argentinischen Tochter nach China verkaufen, wie die FTD meldet. Der Deal sei hinter dem Rücken der argentinischen Regierung eingefädelt worden, obwohl diese eine goldene Aktie hält. Dies wiederum habe Präsidentin Kirchner auf den Plan gerufen, die dem Verkauf mit der umstrittenen Verstaatlichung zuvor kam. Wenn das stimmt, hat sich auch die EU blamiert.

Schließlich hatte sich die EU-Kommission gestern demonstrativ hinter Spanien und Repsol gestellt und Argentinien mit Vergeltung gedroht (siehe mein Post von gestern). Kommissionspräsident Barroso sei “schwer enttäuscht” von dem “sehr negativen Signal” und verfolge die Entwicklung sehr genau, so eine Sprecherin. Eine Enteignung ohne Entschädigung wäre illegal, fügte sie hinzu. Schon jetzt werde das Vertrauen der Investoren in Argentinien erschüttert. 

Nun ist erstmal das Vertrauen in Repsol und in die Brüsseler Behörde erschüttert. Offenbar hat sie sich viel zu schnell aus dem Fenster gehängt – ohne die Lage zu prüfen und die “China-Connection” zu berücksichtigen. Vermutlich spielte dabei auch das schlechte Gewissen gegenüber Spanien eine Rolle – die Kommission hat dem Land einen brutalen Sparkurs verordnet, der die Konjunktur abwürgt. Nun möchte man wenigstens so tun, als springe man der spanischen Wirtschaft zur Seite…


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