Die Nato hat immer noch keinen Plan

Die Nato hat auch eine Woche nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan keinen Plan für eine Lösung der militärischen und humanitären Krise.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach am Freitag von einer „unvorhersehbaren Tragödie“ und versuchte, den Taliban die alleinige Verantwortung zuzuschieben.

„Wir erwarten von den Taliban, dass sie allen ausländischen Staatsangehörigen und Afghanen, die das Land verlassen wollen, die sichere Ausreise ermöglichen“, sagte Stoltenberg nach einer zweistündigen Krisensitzung der Außenminister der Nato-Staaten.

„Die größte Herausforderung ist es, die Menschen in die Flugzeuge zu bringen“, so Stoltenberg. Derzeit stünden am Flughafen von Kabul mehr Flieger zum Abflug bereit als Hilfsbedürftige.

Die Türkei, die USA und Großbritannien leisteten hervorragende Arbeit, um den Airport zu sichern. Die Nato sei mit 800 Vertragskräften vor Ort.

Einen Plan für die weitere Evakuierung gibt es jedoch offenbar immer noch nicht. In einer gemeinsamen Erklärung bekennen sich die 30 Außenminister der Allianz zwar zur Hilfe „für unsere Bürger, Staatsangehörige von Partnerstaaten und gefährdete Afghanen“.

Von einer gemeinsamen Nato-Operation ist jedoch nicht die Rede. Im angeblich mächtigsten Militärbündnis der Welt gilt weiter das Motto „Rette sich, wer kann“…

Weiterlesen auf taz.de. Siehe auch „In der Falle der US-Großmachtpolitik“. Mehr zu Afghanistan hier