Die gute Nachricht aus Brüssel: Mehr Schutz bei Online-Käufen
Doch, es gibt sie noch, die guten Nachrichten aus Brüssel. Diese Woche: Mehr Schutz bei Online-Krediten und Käufen.
Neue EU-Regeln sollen dafür sorgen, dass Verbraucherkredite an das digitale Zeitalter angepasst und die Verbraucherinnen und Verbraucher besser geschützt werden. Die beiden Gesetzgeber, das Europäische Parlament und Minister der EU-Staaten im Rat, haben sich politisch auf die Kernelemente der überarbeiteten EU-Richtlinie geeinigt. Die EU-Kommission begrüßte die Entscheidung zu ihrem Vorschlag, den sie im Juni 2021 vorgelegt hatte.
Die Vizepräsidentin für Werte und Transparenz, Věra Jourová, sagte dazu: „Die durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine ausgelöste Lebenshaltungskosten-Krise hat Millionen von Verbrauchern in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Immer mehr Europäer nehmen Kredite auf, um ihren Bedarf zu finanzieren. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Verbraucher angemessen vor unlauteren Praktiken geschützt werden, und dass sie bei der Aufnahme eines Kredits online wie offline von den höchsten Sicherheitsvorkehrungen profitieren.“
Die neue Verbraucherkreditrichtlinie wird für strengere Regeln, gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Kreditanbieter und einen fairen Zugang zu Krediten sorgen. Die neuen Vorschriften decken neue Formen von Krediten, die häufig online angeboten werden, wie z. B. Sofort-Kauf-Kredite und kurzfristige, teure Kredite. Damit soll sichergestellt werden, dass die Verbraucher vor den Risiken geschützt sind, die solche Kredite mit sich bringen können.
EINORDNUNG: Die Lebenshaltungs-Kosten Krise wurde nicht durch den Krieg ausgelöst, sie hat viel früher begonnen und wurde durch die Untätigkeit der Europäischen Zentralbank befeuert. Die Kredithaie hat es auch vorher schon gegeben – sie sitzen im Westen und nicht in Moskau. Ansonsten ist die Einigung erfreulich.
Mehr hier (Pressemitteilung der EU-Kommission). Mehr gute Nachrichten aus Brüssel hier.
KK
5. Dezember 2022 @ 02:59
@ Arthur Dent:
„China arbeitet mit Propaganda, Russland mit Desinformation“…
… und die Spitzen der EUCO halten die EU-Bürger offenbar für völlig verblödet.
Und leider liegen die offenbar in viel zu vielen Fällen mit dieser Einschätzung sogar völlig richtig, wenn man sich ansieht, wie denn die westliche Propaganda und Desinformation hinsichtlich der Ukraine und ihres ach so demokratischen Systems, des Krieges dort und seiner Ursachen bei den Leuten verfängt.
Um von dem ganzen anderen inhaltsleeren Geschwafel zur Klimarettung, den Inflations- und Teuerungsursachen und vielen anderen Baustellen gar nicht erst anzufangen.
Arthur Dent
4. Dezember 2022 @ 22:29
„China arbeitet mit Propaganda, Russland mit Desinformation“ – hat die Werte-Transparenz-Vize-Präsidentin schon 2020 während der Corona-Krise herausgefunden und verlautbart – obwohl sie zugab, dafür keine ausreichenden Belege zu haben. Solche Erkenntnisse sind uns dann dennoch etwa 300.000 Euro im Jahr wert. Tja, manchen gibt´s der Herr im Schlaf.
umbhaki
3. Dezember 2022 @ 19:48
Die „Vizepräsidentin für Werte und Transparenz“ (was es nicht alles gibt …!) stellt fest, dass immer mehr europäische Bürger Kredite aufnehmen müssen, um „ihren Bedarf zu finanzieren“.
Was ist gemeint mit „ihrem Bedarf“? Die Lebenshaltung? Hat die Vizepräsidentin für Werte und Transparenz damit etwa mitgeteilt, dass für immer mehr europäische Bürger das Einkommen zur Lebenserhaltung nicht mehr ausreicht?
So ist das wohl, und wenn das stimmt, dann benötigen wir zur Lösung des Problems wohl etwas ganz anderes als eine neue Verbraucherkreditrichtlinie. Aber dazu wird den EU-Machthabern wohl kaum etwas einfallen können, dazu stehen sie zu fest in ihrem Glauben an die neoliberale Religion.
KK
3. Dezember 2022 @ 14:26
Der eigentliche Auslöser der Lebenshaltungskosten-Krise sind die EU-Sanktionen – die muss man aufgrund trotz ihrer Wirkungslosigkeit immer weiteren Eskalation allerdings inzwischen auch als „unlautere Praktik“ gegen die eigene Bevölkerung werten!