Der mutigste (ehemalige) EU-Abgeordnete will nicht mehr

In Brüssel machte er sich als Kenner der EZB-Politik und Kritiker von Ex-Kommissionschef Juncker einen Namen. In Berlin deckte er die Wirecard-Affäre auf. Doch nun will Fabio de Masi nicht mehr kandidieren.

“Ich werde nicht wieder antreten”, erklärte der Linken-Politiker auf seiner Homepage. Die Begründung lässt Frust über die “Berliner Blase”, aber auch über seine eigene Partei vermuten.

Schade – die Linke braucht mehr Politiker von seinem Schlage, genau wie der Bundestag und das Europaparlament. In Brüssel hat er sich im LuxLeaks-Skandal einen Namen gemacht.

Er hat die Machenschaften von Kommissonschef Juncker offengelegt, gemeinsam mit dem Luxemburger aber dem deutschen Crash-Kurs in Griechenland widersprochen.

Vor allem aber hat er gezeigt, dass “Brüssel” kein Abstellgleis für abgehalfterte Politiker (mehr) ist – sondern eine Startrampe für Berlin sein kann!

Hier mein letztes taz-Interview vor seinem Wechsel nach Berlin.

De Masi kritisiert darin Jean-Claude Juncker, Mario Draghi und Martin Schulz. Die EU-Kommission verhindere Aufklärung, sagte er. Da hat sich nicht viel geändert…