„Der Bürgerkrieg kommt“
Nicht nur die Trumpisten wetten auf ein Scheitern der EU. Auch der belgische Althistoriker D. Engels sieht schwarz – er fürchtet sogar einen Bürgerkrieg in Europa.
Als David Engels die EU vor einigen Jahren zum ersten Mal mit dem Römischen Imperium verglich, galt dies noch als gute Nachricht.
Der damalige Kommissionschef Barroso war so erfreut, dass er sich gleich zum Führer des „friedlichen Imperiums“ ausrief. Doch nun hat sich das Blatt gewendet, Engels hat die historische Parallele neu interpretiert.
Statt von Aufstieg ist nun von Verfall die Rede – und von angeblich drohenden bürgerkriegsähnlichen Zuständen in den 28 EU-Staaten, Deutschland eingeschlossen.
In 20 bis 30 Jahren werde Europa ein autoritärer oder imperialer Staat geworden sein, nach einer Phase bürgerkriegsähnlicher Zustände und Verfallserscheinungen – so die schrille Warnung des Experten.
Dies ließen die Analogien zwischen der gegenwärtigen Krise Europas und dem Übergang der späten römischen Republik in den Staat des Augustus erwarten.
Fast klingt es wie bei US-Präsident Trump, der den Zerfall der EU auch schon herbeireden will. Doch es gibt einen großen Unterschied: Engels weiß, wovon er spricht – und er wünscht sich den Niedergang Euroopas eben nicht herbei.
Er zieht nur historische Parallelen…
Peter Nemschak
10. Februar 2017 @ 16:52
@ebo Merkel regiert da, wo sie die Mehrheit vermutet; eine Bestätigung des Medianwählertheorems. Der Politikwissenschaftler A.Downs, so er noch lebt, und alle seine Epigonen werden sich über die Bestätigung seiner Theorie.freuen. Alles mit dem (verhassten) Neoliberalismus zu erklären versuchen, ist doch etwas gewagt. Sollen sich die Neo-Gramscianer an Merkel abarbeiten. Jedenfalls gibt es genug Stoff für Bachelor- und Masterarbeiten in Politikwissenschaft.
Peter Nemschak
10. Februar 2017 @ 09:58
@Der Dicke Wir sollten ehrlich sein: Unser Appetit auf Einwanderer aus anderen Kulturkreisen, insbesondere solchen mit geringer Bildung, ist beschränkt, egal aus welchen Gründen diese Menschen zu uns kommen. Daher müssen faktische und rechtliche Grenzen für Zuwanderung gezogen werden. Auswanderungswilligen, die keine Chance auf Aufnahme haben, muss klar gemacht werden, dass sie die Reise nach Europa auf eigene Gefahr unternehmen und sie dabei ihr Leben riskieren. Die Bildung von Staaten vor Ort, und seien es autoritäre, welche ihren Bürgern menschenwürdige Bedingungen bieten können, muss von den Betroffenen selbst erfolgen. Wir können Unterstützung dabei leisten, aber die Bildung von Staaten oder gar demokratischen Regimen nicht ersatzweise durchführen.
DerDicke
10. Februar 2017 @ 13:08
Volle Zustimmung in allen Punkten.
F.D.
10. Februar 2017 @ 08:47
Engels stellt am Schluss des Buches ZWEI mögliche Zukünfte für die EU in den Raum: 1) Das „römische“ Modell: Weitere Desintegration bis hin zu bürgerkriegsähnlichen Phänomenen, dann schmeissen sich die Europäer, um wieder Ruhe und Ordnung zu haben, einem neuen „starken Mann“ (oder, siehe Le Pen, einer „starken Frau“) in die Arme. Die EU-Ebene wird dann tatsächlich zu einem Superstaat, der aber imperiale und autoritäre Züge bekommt. Die Europäer sind trotzdem zufrieden, weil sie wieder Orientierung haben – wie weiland unter Kaiser Augustus nach den Bürgerkriegen. – 2) Das „griechische“ Modell: Weitere Desintegration bis hin zu bürgerkriegsähnlichen Phänomenen, dann aber Rückzug der Europäer in ihre nationalen Schneckenhäuser Marke Kaczynski, Orban usw., wie vor Zeiten die sich gegeneinander in Stellung bringenden griechischen Poleis, kriegen aber auch damit nichts mehr gesteuert und werden dann halt von aussen imperial angefasst (USA, Russland, China…) analog zur Machtübernahme Roms in Griechenland und dessen Degradierung zur römischen Provinz 146 v. Chr. – Die EU hängt also quasi zwischen Baum und Borke, Expansion und Implosion, und das ist ja tatsächlich das, was wir vor unseren Augen jeden Tag seit Jahren selbst verfolgen, wobei die Kraft zur Expansion nach dem Brexit vermutlich perdu ist und das „griechische“ Modell wahrscheinlicher wird, zumal Europa sich als post-heroisch versteht. Europa wird so quasi zum „Griechenland der Welt“, ein etwas chaotischer Kultur-Freizeitpark für Touristen aus China und Indien. Möglicherweise lässt sich, so mein Eindruck beim Lesen von Engels, das „imperiale“ Modell dafür umso besser auf die USA anwenden – Trump lässt grüssen, eine Verfassungskrise bis hin zum Civil War wird allmählich zu einer realen Möglichkeit. Wie immer nimmt die Kunst möglicherweise die Zukunft voraus, in diesem Fall die „Star Wars“-Saga, wo ja bereits seit Jahrzehnten die Transformation einer Republik in ein autoritäres „Imperium“ erzählt wird… – Meister Yoda, wir warten auf Deinen Rat!
Traumschau
9. Februar 2017 @ 21:17
Hallo zusammen, hier gibt es ein ausführliches Interview mit David Engels im Deutschlandfunk:
http://www.deutschlandfunk.de/krise-des-westens-katastrophale-zustaende-kuendigen-sich-an.911.de.html?dram:article_id=375848
Seine Thesen sind nicht so abwegig. Wir beobachten ja eine zunehmende Spaltung der Gesellschaften in Europa entlang vieler Parameter.
Dafür verantwortlich ist einzig und allein die neoliberale und imperiale Politik der „westlichen Profit … ähh … Wertegemeinschaft“, der m.E. nichts anderes als ein Faschismus von oben ist, was wiederum nur ein Mittel zum Zweck ist, die Herrschaft der Super-Eliten zu sichern. Das war aber nie anders! Die Kriege wurden und werden alle im voraus geplant, Migration ist geplant, die Spaltung entlang sozialer Klassen ist geplant – es gibt keinen Zufall. Die Medien „leiten“ die Menschen in die gewünschte Richtung, deshalb heißen sie ja „Leitmedien“. Und wenn, wie derzeit, dass nicht so klappt wie gewünscht, werden Zensurmaßnahmen durchgesetzt. Wir befinden uns mitten in einem sich immer weiter beschleunigenden Wandel, der alles hinweg fegen wird, was wir bisher kannten. Ob das nun gut wird oder nicht, wird man dann sehen … und hängt ja von uns ab!
Susanne
10. Februar 2017 @ 02:15
Die Wege zur eu zum Wähler zeigen schon heute irre Wege auf.
Da ist auf weltonline ein Artikel veröffentlicht. Titel “ Let’s make europe great again“.
Autoren hinter diesem ist eine Gruppe mit dem Namen EUROPA-FANS. Die Kommentatoren in den Spalten bekamen auf Fragen schräge Antworten. Gebündelte argumentative Macht…man war wohl auf die Veröffentlichung diese patriotischen Artikels vorbereitet.
Wenn man sich nun die Mühe macht, das demokratische Forum, welches auf weltonline publizieren durfte, auszumachen…dann stößt man per google auf den genannten Artikel und danach auf die Seite des Europa-Park-Fan-Clubs. Transparenz geht anders. Wir wissen den Herausgeber der Seite. Er sollte doch offen zu seiner publizierte Charming-Tour per „Europa-Fans“ stehen. Jemanden ausserhalb seiner Partei wird er doch in seiner Zeitung nicht einfach blind ein Forum geben. Mich ärgert es massiv, dass man ohne Flagge zu zeigen heute in Tageszeitungen ein solches politisches Manifest per Stimmung ohne Fundus geben kann und dabei noch nicht einmal seinen Namen nennt.
Susanne
9. Februar 2017 @ 19:20
Der Riss durch die Gesellschaft gräbt sich tiefer. Ich las gerade etwas, was ich so sehr bedauere.
Irgendwie sollte es möglich sein, in Gesellschaft jemanden seine Position vortragen zu können, ohne den anderen respektlos zu behandeln. Ich werde jedenfalls daran immer wieder üben.
Hier der tweet, den ich so bewegend fand:
https://twitter.com/ismail_kupeli
Es nicht nur die Aufgabe der Gesellschaft, hier deeskalierend zu wirken. Es ist auch Aufgabe von Politik, sich klar vor Wahlen zu ihren Ambitionen zu erklären. Nur so macht eine Wahl auch Sinn.
Susanne
9. Februar 2017 @ 14:19
Thomas Schmid, weltonline, hat heute dort in der Rubrik Wirtschaft veröffentlicht.
Titel „Die eu gibt das Bild eines Hühnerhofes ab“.
Er bringt diese eu mit Kants Förderationsgedanke als umgesetzt in Verbindung. Das nenne ich Verklärung. Zeit der transnationalen Verklärung habe ich ja schon als Vorschlag für diese „Epoche“ angedacht…und er setzt es um 🙂
Die eu sei nicht auf Macht, sondern auf Recht aufgebaut.
Man hörte von Merkel öfters „die Stärke des Rechts“ einwerfend. Nun verweist Herr Schmid darauf.
Bedenke:
Die Stärke des Rechts ist kein Ersatz für demokratische Abstimmung.
Warum nur übersehen es gerade jene, welche doch an der eu der Bürger mit arbeiten könnten. Politik sollte sich David Engels zu Herzen nehmen.
Freiberufler
9. Februar 2017 @ 13:48
Beim Vergleich mit Rom denke ich eher an das 4. oder 5. Jahrhundert als an Augustus.
Als Maßnahme gege die Barbaren führte der Kaiserhof Purpurtinte ein. Vom Paralleluniversum aus regiert es sich schlecht.
Peter Nemschak
9. Februar 2017 @ 13:25
@ebo man kann den sogenannten „linken Eliten“ vorwerfen, dass sie zu viel Zeit auf Genderfragen und zu wenig Zeit für Bildung breiter Schichten und Globalisierungsprobleme verwendet haben. Daher ist u.a. die untere Mittelschicht zu den Republikanern abgewandert und Evangelikale wurden verschreckt. Die USA stecken in einem Kulturkampf und suchen nach einem neuen American Way of Life.
ebo
9. Februar 2017 @ 14:09
Wovon reden Sie? Welche „linke“ Regierug in Europa hat Ihre Zeit auf Genderfragen verschwendet? Hier in Brüssel werden alle drei EU-Institutionen von Konservativen geführt. Die Rechte, nicht die imaginäre Linke ist schuld, wenn EUropa an die Wand fährt.
S.B.
9. Februar 2017 @ 14:58
@ebo: Sie sind aber heute witzig drauf! 😉 Die Konservativen sind schon lange keine Konservativen mehr, sondern echte Linke. Oder wollen Sie Merkels Politik etwa als „rechts“ einordnen? Wenn ja, in welcher Hinsicht? Deren Politik ist noch nicht mal liberal, was nämlich voraussetzen würde, dass sie sich an Recht und Gesetz hält. Das macht die Frau aus rein ideologischen Gründen noch nicht mal im Traum.
ebo
9. Februar 2017 @ 15:06
Ja klar rechts ist links und rinks ist lecht. Merkel regiert da, wo sie die „Mitte“ (sprich: die Mehrheit) vermutet. Derzeit legt sie ein (rechtes?) Abschottungs- und Abschiebungs-Programm nach dem anderen vor! Bald bleibt für die AFd nichts mehr zu tun…
S.B.
9. Februar 2017 @ 16:04
„Merkel regiert da, wo sie die “Mitte” (sprich: die Mehrheit) vermutet.“ – …Um diese zu täuschen.
„Derzeit legt sie ein (rechtes?) Abschottungs- und Abschiebungs-Programm nach dem anderen vor!“
Das hatten wir doch schon alles: Es gibt weder ein Abschottungs-, noch ein Abschiebungsprogramm. Und selbst wenn es eins gäbe, wird es nicht eingehalten. Es ist Wahlkampf! Da lügt Merkel das Blaue vom Himmel herunter.
Zu den Fakten:
Im Januar wurden 14.500 Asylanträge in D gestellt. http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2017/02/asylantraege-januar-2017.html Nennen Sie das Abschottung?
Wir haben (angeblich nur) 207.000 ausreisepflichtige Ausländer in D. Wo bleibt da die Abschiebung? http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2017-02/39882033-ueberdurchschnittlich-viele-ausreisepflichtige-auslaender-in-bremen-003.htm
Es empfiehlt sich zuweilen, mehr auf die Fakten zu schauen, als auf die Worte zu hören. Bei Merkel gilt dies umso mehr.
„Bald bleibt für die AFd nichts mehr zu tun…“
Diesen Eindruck möchte Merkel gerne erwecken – mit voller Täuschungsabsicht. Sie arbeitet ihre Agenda, die sie 2015 begonnen hat, stillschweigend weiterhin konsequent ab.
ebo
9. Februar 2017 @ 16:27
Der Türkei-DEal, die „Migrationsverträge“ mit Afrika und das Libyen-Programm gehen auf Merkels Kappe. Außerdem werden die Grenzkontrollen ad infinitum verlängert. Wenn das keine Abschottungs-Politik ist…
S.B.
9. Februar 2017 @ 16:40
@ebo: Das nennt man Symbol-Politik. Die Fakten sprechen ganz klar eine andere Sprache. Und nur die zählen.
DerDicke
9. Februar 2017 @ 16:51
Herr Nemschak hat die USA gemeint (daher auch Reps). Und da hat er mit dem Genderismus (ismen sind meist schlecht) zu 100% recht. Das ist der neue Glauben der mit Feuer und Schwert unter die Leute gebracht wird. Ein falscher Blick, ein falscher Satz gegenüber einer Minderheit (Frauen zählen da mit) und man ist für’s Leben gearscht (z.B. weil man von der Uni fliegt), während die Minderheit genüsslich ihre Rechte genießen und nach Safe Spaces, Triggerwarnungen und ähnlichem Bullshit verlangt. Wenn diese in Watte gepackten „Snowflakes“ wie sie in den USA genannt werden auf das echte Leben treffen wird es für alle Seiten sehr interessant.
Und klar ist Merkel links – linker als es sich die Sozis je getraut hätten. Oder was wäre passiert wenn eine SPD-Grüne Regierung versucht hätte die Wehrpflicht abzuschaffen? Die Konservativen wären Amok gelaufen. Offene Grenzen für alle, das hätte nicht mal eine SPD – Links Koalition gewagt. So wie die SPD rechts ist, bei einem Hartz-IV Gesetz von einer CDU – FDP verabschiedet wären die Gewerkschaften Sturm gelaufen. Die Grünen ehmals eher Liberalen sind zur Verbots- Und Umerziehungspartei verkommen die den Bürgern Veggie-Days per Gesetz verordnen will.
Aber sie alle dienen nur ihren Herren. Der Wirtschaft, die billige Arbeitskräfte benötigt. Druck von unten auf jene, die noch Arbeit haben. Und wenn der Druck nachlässt holt man eben noch ein paar Millionen ungebildete. Den Transatlantikern, denen eine Armee aus Wehrpflichtigen zu wenig Schlagkraft für „robuste Einsätze“ bringt – hätten die mal mit der Inkompetenz der entsprechenden Minister gerechnet die nicht mal für ordentliches Material sorgen können und bei denen die Kita in der Kaserne wichtiger als die Verteidigungsfähigkeit ist.
Und der Europa-Schulz solls jetzt richten. Der Neoliberale Hartz-IV mitverantwortliche als Anwalt der „kleinen Leute“. Man bekommt Kopfweh vom Nachdenken.
Deutschland ist fertig, Europa ist fertig. Letzte Zuckungen vor dem Verfall.
ebo
9. Februar 2017 @ 16:56
Merkels Grenzöffnung ist für mich – mit Verlaub – keine linke oder soziale Politik. Das ist Neoliberalismus pur. Man lässt ein Heer billiger, wenn nicht kostenloser Arbeitskräfte ins Land und macht dafür Milliarden frei, die vorher angeblich gar nicht da waren. Was soll daran links sein?
DerDicke
9. Februar 2017 @ 17:11
Ich schrieb ja – sie dienen alle ihren Herren. Mal mit roter mal mit schwarzer Farbe angepinselt. Offene Grenzen sind eher ein Wunsch der Linken, daher tut sich die Linkspartei mit den Kritikern so schwer. Merkels Motivation dafür lassen wir mal außen vor, die Politik selbst ist links (vor allem auch im Hinblick auf Kohle für alle, keine Abschiebungen und Sozialbetrug mit 10 Identitäten ist nichts verwerfliches und erst recht kein Grund für eine Abschiebung).
Oudejans
9. Februar 2017 @ 21:23
>>“Ja klar rechts ist links und rinks ist lecht. Merkel regiert da, wo sie die “Mitte” (sprich: die Mehrheit) vermutet.“
Sie regiert populistisch.
Vorbei an den politisch willensbildenden und willenstragenden Parteien.
Vorbei am Grundgesetz.
Sie verweigert die politische Verantwortung für ihr Handeln, das ja nicht ihres ist, sondern Volkes Wille. Heute so, morgen so. Volkes Wille ist unergründlich.
Sie hat das Prinzip politischer Verantwortlichkeit in Deutschland eliminiert.
Ihre Quexe sagen: wer gegen sie stimmt, „ist ein Arschloch“.
Sie geht da nicht weg.
Unsere postdemokratische Volkstribunin.
Pjotr56
9. Februar 2017 @ 11:25
Imperien sorgen vor, bevor sie fallen:
„Einen Staat, der mit der Erklärung, er wolle Straftaten verhindern, seine Bürger ständig überwacht, kann man als Polizeistaat bezeichnen.“ – (Ernst Benda, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts)
F.D.
9. Februar 2017 @ 10:51
Das ist mal Synchronizität: In der David Engels-Lesepause auf Lost in EUrope was über David Engels lesen. Dieses Buch (Auf dem Weg ins Imperium) ist das krasseste, was ich seit Langem gelesen habe. Breathtaking!
S.B.
9. Februar 2017 @ 08:53
Warum soll Trump nicht wissen, wovon er spricht (dazu gehören keine vertieften historischen Kenntnisse)? Und er „wünscht sich auch nichts herbei“, sondern stellt fest, dass es so kommen wird, also sagt voraus. Alles andere ist „tendenziöse Auslegung“.
Zur Sache an sich: Wenn man das so liest, steht es nicht besonders gut um das angebliche „Friedensprojekt EU“ mit seinen angeblich „gemeinsamen europäischen Werten“. Es wird immer deutlicher, dass Letztere, weil sie von der Politik völlig beliebig gehandhabt werden, ins genaue Gegenteil führen, nämlich in den Unfrieden. Mit Blick auf das Mantra der EU-„Eliten“ (grenzenlos weltoffen und unbegrenzt solidarisch), kann man allerdings auch nichts anderes erwarten. Kommen Staaten ihren Kernkompetenzen im Bereich Rechtsstaat und öffentlicher Sicherheit und Ordnung nicht mehr nach, wozu auch der Schutz der Grenzen gehört, kann es nur eine Richtung geben: unfriedliches Chaos. Wir sind auf dem besten Weg…
Peter Nemschak
9. Februar 2017 @ 09:03
Auch die USA sind unter Trump bürgerkriegsanfällig. Man wird sehen, ob die verfassungsmäßigen Institutionen, die sogenannten checks and balances, imstande sind den nationalen Frieden zu bewahren. Derzeit werden sie getestet wie schon lange nicht mehr zuvor.
S.B.
9. Februar 2017 @ 11:10
@Peter Nemschak: Die USA sind nun (!) auch unter Trump bürgerkriegsanfällig, weil die linken „Eliten“ unter Clinton und Obama das Land globalisiert haben. Es ist nichts anderes als in Europa. Und dann spielt da natürlich noch eine Rolle, dass das ungedeckte Schuldgeldsystem ebenfalls am Rande des Zusammenbruchs steht und die Zentralbanken genau denen das billige Geld zuschieben, die es nicht brauchen und denen, die es brauchen, eben nicht. Diesen Umstand sollte man in dem ganzen Spiel nicht vergessen.
ebo
9. Februar 2017 @ 11:19
@S.b. Was denn für „linke Eliten“? Die US-Demokraten stehen irgendwo zwischen rechter SPD, FDP und CDU. Unter Clinton hatte die Wall Street das Sagen, genau wie jetzt wieder unter Trump. Sollen das jetzt alles Linke sein?
S.B.
9. Februar 2017 @ 13:15
@ebo: Sie haben Clinton und Obama im Zusammenhang mit der Wahl selbst als linke Eliten bezeichnet (wenn ich mich recht erinnere). Besser wäre es wohl, sie als neoliberale Globalisten zu bezeichnen. Dann sind die beiden konträren Lager eindeutig gekennzeichnet. Wobei die Globalisierungsidee natürlich ursprünglich vom linken Rand kommt (sozialistische Internationale) und deshalb auch in Form der neoliberalen Variante von den Linken (egal welcher Coleur) widerspruchslos mitgemacht wird. Abgesehen davon: Wenn man sich anschaut, welchen sozialistischen Unfug Obama mit der Krankenversicherung gemacht hat, ist es auch gerechtfertigt, ihn als Linken zu bezeichnen.
Peter Nemschak
9. Februar 2017 @ 08:48
Durchaus möglich. Nur: kein Mensch kann den Gang der Geschichte vorhersagen. Sie wiederholt sich nicht, selbst wenn bestimmte Phänomene sehr ähnlich erscheinen. Die menschliche Dummheit dürfte eine Konstante sein. Sie braucht sich nicht einmal zu wiederholen, weil sie stets allgegenwärtig ist.
paul7rear
10. Februar 2017 @ 08:22
Welch ein Unsinn! Geschichte sind Aspekte der Vergangenheit, sie kann nur abschließend bewertet werden. Wenn Sie etwas vorhersagen wollen bietet sich die Zukunft eher an. Manche Leute leben nicht in der Gegenwart, sondern in ihrer eigenen Blase.