Ein Brite geht, die Schotten kommen

Nun erreicht der Brexit-Schock auch die EU-Kommission. Lord Hill, der britische Kommissar für Finanzmärkte und Kapitalunion, hat seinen Rücktritt erklärt. Gleichzeitig klopfen die Schotten an die Tür.

Der City-Kenner Hill, der in Brüssel keinen großen Eindruck gemacht hat, begründete seinen Rücktritt wie folgt (laut Guardian):

Like many people here and in the UK, I am obviously very disappointed about the result of the referendum. I wanted it to end differently and had hoped that Britain would want to play a role in arguing for an outward-looking, flexible, competitive, free trade Europe. But the British people took a different decision, and that is the way that democracy works.

Er wollte für ein “nach außen gewandetes, flexibles, wettbewerbsfähiges Freihandels-Europa” arbeiten, so Hill. Dies könne er nun nicht mehr.

Interessant ist, wer sein Nachfolger werden soll: V. Dombrovskis, der in der Juncker-Kommission bisher für den Euro und den sozialen Dialog zuständig war.

Nun soll der Lette, der in der Eurogruppe als Hardliner gilt, auch noch die wieder mal wild gewordenen Finanzmärkte betreuen – da bleibt wohl nicht viel Zeit für den sozialen Dialog?

Und wer soll sich um den Dialog mit den Schotten kümmern? Die haben nämlich schon in Brüssel angeklopft, weil sie ihre Interessen durch UK nicht mehr vertreten sehen – sie wollen in der EU bleiben!