Brexit-Chaos: Mehrheit für “No Deal”
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende: Dieser Meinung ist offenbar eine Mehrheit der Briten. Laut einer Umfrage plädieren sie für den “No Deal” – also einen Austritt ohne EU-Vertrag.
Nichts wie weg – dies ist die Botschaft der “YouGov”-Umfrage. Hier die Ergebnisse, nach Regionen gestaffelt (Quelle: Metro):
Non-London South No deal: 50 per cent Remain: 40 per cent
Midlands No deal: 49 per cent Remain: 38 per cent
North No deal: 45 per cent Remain: 40 per cent
London No deal: 30 per cent Remain: 54 per cent
Nur in London gibt es offenbar noch eine Mehrheit für den Verbleib in der EU. Ganz ähnlich war es beim EU-Referendum im Juni 2016. Die jahrelangen Verhandlungen haben am Gesamtbild nichts geändert.
Das Unterhaus in London ist jedoch anderer Meinung als die Briten. Es stimmte mit hauchdünner Mehrheit für eine weitere Verzögerung beim Brexit – und damit gegen den “No Deal”.
Der Antrag der oppositionellen Labour-Abgeordneten Yvette Cooper zielt darauf ab, einen Ausscheiden Großbritanniens aus der EU am 12. April ohne Vertrag zu verhindern.
Premierministerin Theresa May ist ebenfalls gegen den drohenden ungeordneten Brexit. Sie hat angekündigt, die EU um einen weiteren kurzen Aufschub zu bitten.
Die EU-27 halten davon jedoch nicht viel. Eine Verlängerung könne es nur geben, wenn das Unterhaus den EU-Austrittsvertrag doch noch annimmt, so Kommissionschef Jean-Claude Juncker.
Die Zeichen stehen also auf Sturm – oder auf eine Verschleppung des Streits um mehrere Monate, wenn nicht Jahre. In diesem Fall müßte UK an der Europawahl Ende Mai teilnehmen.
Wenn die Briten ihre Meinung nicht doch noch ändern, dürften sie diese Gelegenheit für einen Denkzettel nutzen – nicht nur an ihre Regierung, sondern auch an die EU…
Siehe auch “Selmayr auf Crash-Kurs beim Brexit” und “Konjunkturprogramm für die EU-Gegner”
Ein Europäer
4. April 2019 @ 12:48
Theresa May geht nun auf Corbyn zu und will sich mit ihm auf einen Nonsense Deal mit der EU darauf einigen. Infolgessenn UK bleibt in der Custom Union, British Law muss sich das ECJ unterordnen , Großbritannien bleibt in der EU ohne voting rights und kann sich keine bilaterale Handelsvertäge abschließen ohne Zustimmung der EU. UK wird zu Geisel der EU. Das kann und wird nicht gut gehen.
Holly01
4. April 2019 @ 14:15
@ Ein Europäer:
Das war die völlig unsinnige Position von Corbyn bzw Labour. Das ist schlechter als jetzt, bei weniger Mitsprache und mehr Abhängigkeit.
Ich glaub die will Corbyn ärgern, schließlich hatte der sich etwas ausgedacht, was ein normal denkender Mensch nie mitmachen würde, um nie diskutieren zu müssen.
Das wird nie umgesetzt ……
Also “no deal”, weil es eben keine Alternative gibt, die umgesetzt werden könnte.
Egal, Hauptsache die Zeit läuft und alle zeigen hektische Bemühungen.
Ist ja auch schade, wenn es trotzdem nicht klappt *zwinker*.
Wann stimmt das Unterhaus wieder ab?
Dieser “wir machen ein Gesetz das es keinen “no deal” Austritt geben kann, war doch auch ganz unterhaltsam. Wirkungslos, aber unterhaltsam. So ist das Unterhaus auch nicht “schuld”. Die wollten ja ein Gesetz dagegen …..
Die Soupe Opéra behält zumindest ihren Unterhaltungswert ….
Dann wird es doch dei EU werden per default Termin.
Es sei den Selmayr wird richtig gemein und bietet dem UK eine Verschiebung um 4 Jahre an. Damit das UK Zeit zum überlegen und verhandeln hat. Dann kann man ja die Beziehungen nach dem Austritt besprechen. Ist ja dann “Zeit”.
Popcorn?
vlg