Auf ihn mit Gebrüll
Unser oberster Kassenwart ist außerhalb Berlins ziemlich unbeliebt. Schon bei den Krisensitzungen zu Zypern in Brüssel wurde Finanzminister Schäuble wütend beschimpft. Nun ist es auch in Washington passiert.
Bei den Verhandlungen über das Abschlusskommuniqué der G-20 soll es zu regelrechten Brüllorgien gekommen sein. Die Amerikaner nehmen Schäuble und seine Unterhändler derart hart ran, dass er verspätet zu einer Rede kam. Zitat:
German Finance Minister Wolfgang Schaeuble apologized to a Washington audience for being late for a speech after the G-20 discussions Friday, saying, “On reduction of indebtedness … we have a little bit of differences of opinion all over the world, to be very frank, and that’s the reason I am a little bit late.”
Leider wurde noch nicht gemeldet, wie heftig die Auseinandersetzungen wirklich waren. Klar ist nur, dass Schäuble ziemlich allein gegen den Rest der Welt stand. Kein Wunder – schließlich heißt es nun überall: “Growth first”.
Außerdem verärgert Schäuble seine Kollegen mit der Blockade bei der Bankenunion. Der Deutsche behauptet, für einen Ausbau sei eine Vertragsänderung nötig. Dem hatte zuletzt sogar EU-Währungskommissar Rehn widersprochen.
Peter
23. April 2013 @ 13:15
Ja, unsere Finanzpolitik ist im Ausland ziemlich unbeliebt. Vielleicht weil wir ein von den letzten Ländern sind, wo das Geld nicht für die Schulden einfach so in der Bundesdruckerei gedruckt wird. Sehe USA. Wieso soll man sich Sorgen machen, wenn die Lösung so einfach ist?
ebo
23. April 2013 @ 14:28
Nein, weil Deutschland anderen Ländern Auflagen macht, die wir niemals erfüllen würden. Müssten wir so stark “konsolidieren” wie Griechenland, dann stünden längst alle Beamten, Oberstudienräte und Professoren auf den Barrikaden. Schäuble hat nichtmal im Boom der letzten Jahre gespart, sondern die Neuverschuldung erhöht.
Peter
24. April 2013 @ 10:21
Hallo Ebo,
ja, das mit den “Pensionen”, da muss ich Dir Recht geben.
Peter
alien
21. April 2013 @ 06:41
Ebo, warum wandern Sie nach USA wenn Sie “sogar Washington”s Brüllen gut finden?
ebo
21. April 2013 @ 11:26
@alien
Brüllen ist selten gut. Es zeigt aber, wie hoch die Betriebstemperatur ist. Berlin behauptet: alles im grünen Bereich. Washington zeigt: kurz vorm Überkochen.
Johannes
22. April 2013 @ 19:59
Klar, Washington braucht mehr Jobs, Wachstum, also warum nicht die Deutschen zahlen lassen, ist besser als selbst die Party zu bezahlen, der Süden Europa weiß das genau.