Angie, here is what to do
Es gibt keine Alternativen, wir können nichts tun: Das ist die faule Ausrede von Kanzlerin Merkel & Co. in der neuen Eurokrise. Dabei ist ziemlich klar, was jetzt zu tun wäre. Prominente Ökonomen haben es in der “FT” aufgeschrieben:
Enable Greece to pay the €1.6bn payment to the IMF on June 30. Allow a debt swap with ECB bonds coming due in July and August in exchange for bonds from the bailout fund, with longer maturities and lower interest rates reflecting the lower borrowing costs of the creditors. Then make a fresh start, bearing in mind, first, that the contractionary austerity policy demanded of Greece has been discredited by the IMF’s own research department; and second, that Syriza’s leaders are committed to undertaking far-reaching reforms in the Greek state — if they can get the latitude to do so.
Das ist übrigens ziemlich genau das, was Tsipras und Varoufakis zuletzt gefordert haben. Unterschrieben wurde der Appell von Stieglitz, Piketty, D’Alema und vielen anderen…
Mehr zur neuen Eurokrise um Griechenland hier
Nemschak
30. Juni 2015 @ 15:28
@Der Dicke Hoffentlich haben die Chinesen auf lange Zeit mit sich selbst zu tun. Wir haben ohnehin alle Hände voll zu tun, mit der Völkerwanderung aus dem Süden zurechtzukommen, und mit der Ukraine und mit dem IS und, und, und…… Die Welt hat uns schon längst eingeholt, zu Getriebenen statt Treibenden sind wir geworden.
DerDicke
30. Juni 2015 @ 16:08
Die Ukraine haben wir uns selbst eingebrockt, unter Mithilfe der Amerikaner – ein blutiger Umsturz gegen ein gewähltes Staatsoberhaupt, das aber leider nicht opportun war..
Die Völkerwanderung aus dem Süden haben wir uns selbst eingebrockt, unter Mithilfe der Amerikaner – hätte man nicht in Libyen, Syrien und dem Irak interveniert gäbe es wesentlich weniger Gründe, nach Europa zu reisen.
Den IS haben wir uns selbst eingebrockt, unter Mithilfe der Amerikaner – gäbe es “da unten” noch funktionierende Regierungen gäbe es keinen IS.
Vielleicht sollte man selbst weniger treiben sondern sich um seine eigenen Probleme kümmern, dann muss man sich hinterher nicht treiben lassen? Gerade unsere Interventionen der letzten Jahre sind ja an dem ganzen Schlamassel schuld.
Andres Müller
30. Juni 2015 @ 12:15
@ebo So sehe ich das auch, und bevor man “westliche Werte” in Ländern viele tausend Kilometer Östlich (z.B. Georgien, Ukraine) verteidigen will, sollte man den Frieden in den eigenen vier Wänden zu sichern in der Lage sein. Wer hätte vor 10 Jahren gedacht, das es heute Menschen gibt in Europa die an Unterversorgung sterben und “die institutionen” trotzdem weiter politischen Druck ausüben um zu Gunsten und infolge sich verzockter Banken und Investoren immer mehr Menschen ins soziale Elend stürzen. Wer hätte gedacht das man stattdessen über dreihundert Millionen € für wenige Tage G7 Gipfel ausgibt, anstelle wie vor 12 Jahren vielleicht 40 Millionen an einem G8 Gipfel. Der Unterschied liegt wohl in den Gefahren die so ein Leben mit sich bringt um nach der Finanzkrise mit vielen Milliarden die gescheiterten Zocker militärisch und politisch so abzusichern dass die Börsen für sie wie geschmiert weiter laufen.
DerDicke
30. Juni 2015 @ 10:39
Macht keinen Sinn. Eurozone auflösen, die Verantwortung wieder nach unten zu den nationalen Notenbanken geben. Soll jeder auf seine Art und Weise glücklich werden, die einen Länder mit einer höheren Inflation und die anderen mit einer stabilen Währung. Das ist alles auch eine Frage der nationalen Mentalität.
Alle Vorschläge wollen das Problem nur auf den St. Nimmerleinstag verschieben, aber keiner davon löst das Problem nachhaltig. Wir verschieben die Schulden ein wenig zwischen IWF, EZB und EFSF hin und her und alle sind glücklich. Dann machen wir wieder einen Schnitt und in 5 Jahren den nächsten wenn die Schulden wieder über die Köpfe gewachsen sind. Und so lange dümpeln wir wirtschaftlich im nirgendwo herum?
Nemschak
30. Juni 2015 @ 11:15
Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob wir uns diese Alternative in der zunehmend globalisierten Welt auf Dauer wirtschaftlich leisten können. Eine Weltordnung ohne die Klein- und Mittelstaaten Europas ist denkbar, ohne Europa nur schwer vorstellbar. Im ersteren Fall müssten wir nehmen, was andere für uns überlassen. Chinesisches Essen ist gut, aber nicht alle Tage. Ob das attraktiv ist?
DerDicke
30. Juni 2015 @ 13:44
Meine Güte, was für eine Paranoia! Wollen wir hoffen, dass die Schweizer in 5 Jahren nicht alle verhungert sind so dreckig wie es denen als kleiner, unabhängiger Staat gehen muss!
Schon vor 25 Jahren musste ich mir anhören, dass die Chinesen uns alle überrollen werden und die Bundeswehr nicht mal genug Kugeln für jeden einzelnen hätte. Keine Angst, auch die nächsten 50 Jahre haben die Chinesen erst mal mit sich selbst genug zu tun.
Nemschak
30. Juni 2015 @ 10:38
Alles schön und gut. Nur was spricht gegen das Prinzip, die Auszahlung neuer Gelder an die Zug- um Zugumsetzung der Reformen zu binden? Wir alle wissen, der politische Geist ist stark, das politische Fleisch aber schwach. Ökonomen neigen dazu diesen Umstand zu übersehen.
DerDicke
30. Juni 2015 @ 11:04
Was wollen Sie denn ständig “reformieren”? Großartiges Wort, meistens verwendet um Kürzungen durchzudrücken. Die letzten “Reformen” haben die Wirtschaft kollabieren lassen. Wollen Sie mit den nächsten “Reformen” sicherstellen, dass jährlich mindestens 5% der Bevölkerung verhungern?
Nemschak
30. Juni 2015 @ 19:17
Für einen funktionierenden Staat braucht es eine effektive und effiziente Verwaltung, allein um Steuern einzutreiben und um möglichst unbürokratische und nicht-korrupte Rahmenbedingungen für Unternehmen und Private zu schaffen. Im Unternehmenssektor braucht es Wettbewerb und keine Monopolrenten usw. usw. Warum funktioniert ein ausgebauter Sozialstaat wie Dänemark so viel besser als Griechenland? Warum muss Griechenland dauerhafte Konsumgüter fast ausschließlich importieren? Warum haben griechische Unternehmer ihr Vermögen nicht in Griechenland sondern im Ausland gemacht? Fragen Sie Investoren, warum Griechenland für sie unattraktiv ist?