Was für eine Pleite spricht

Die Zypern-Krise spitzt sich weiter zu. Jetzt stellt man sich in Brüssel schon auf den Ernstfall ein: Ein Kollaps der zyprischen Banken und eine Pleite des Inselstaates seien nicht mehr auszuschließen, hieß es  nach einer Telefonkonferenz der Eurogruppe. Vor allem die harte Haltung Berlins beunruhigt die Euro”retter”.

Am Morgen hatte die EZB einUltimatum gestellt: Wenn nicht bis Montag ein Sanierungsprogramm zustandekommt, wollen die Frankfurter Währungshüter die Notfinanzierung der zyprischen Banken einstellen.Da sie überschuldet sind, würde dies den Kollaps und kurz danach auch die Staatspleite bedeuten.

Allerdings drohte die EZB nicht offen damit, den Geldhahn zuzudrehen. Sie nannte nur das Datum 25. März. Die Währungshüter würden sich mit einer harten Drohung auch selbst widersprechen. Denn EZB-Chef Mario Draghi hatte im vergangenen Jahr versprochen, alles zu tun, um die Eurozone zusammenzuhalten.

Zudem hat die EZB bisher immer beteuert, Zypern sei systemrelevant. Wenn man der Insel nun den Geldhahn zudreht, macht man also das Geldsystem kaputt – und das kann selbst der deutsche EZB-Mann Asmussen nicht wollen.

Das Hauptproblem ist jedoch, dass die Hardliner in der Eurogruppe, darunter wie üblich Deutschland, mit einer Ablehnung der jüngsten Vorschläge aus Zypern drohen. Die Bundesregierung nannte mehrere, in sich zum Teil widersprüchliche Bedingungen für einen „Plan B“.

Einerseits soll er die Schulden so weit drücken, dass sie „tragfähig“ (also wohl nicht höher als 120 Prozent des BIP) sind. Andererseits mäkelt Berlin aber bereits am jetzt in Nikosia neu geplanten Solidaritätsfonds herum.

Die Bundesregierung habe so viele „rote Linien“ aufgestellt, dass derzeit keine Einigung möglich sei, heißt es in Brüsseler EU-Kreisen. Auch der IWF und Russland erschwerten eine Einigung.

Entweder kämen alle bald zur Besinnung, oder  ein Rauswurfs Zyperns aus der Währungsunion seien nicht mehr zu verhindern. Für den Fall der Fälle werden angeblich schon Kapitalverkehrskontrollen vorbereitet.

Nach einem Bericht des “Figaro” ist eine “monetäre Blockade” geplant. Auch der Flugverkehr soll unterbrochen werden. Nur das Codewort für den Euro-GAU fehlt noch. Kommt nach dem “Grexit” nun der “Zexit”?

Siehe auch “Was gegen eine Pleite spricht”