Von der Leyens “geheime” Reise zum Mercosur-Deal

Tagelang herrschte Nachrichtensperre in Brüssel, wenn es um den Freihandelsdeal mit den Mercosur-Staaten ging. Nun hat Kommissionschefin von der Leyen das Schweigen gebrochen.

“Touchdown in Latin America. The finish line of the EU-Mercosur agreement is in sight. Let’s work, let’s cross it.” Mit diesen Worten auf “X” hat die EU-Chefin das “Geheimnis” um ihre Reise gelüftet.

Am Freitag will sie am Mercosur-Gipfel in Montevideo teilnehmen und dort das Freihandelsabkommen unterzeichnen. Es sieht den Wegfall der meisten Zölle vor.

Zu den Gewinner werden unter anderem deutsche Autohersteller und die Chemieindustrie gezählt. Als Verlierer sehen sich die Landwirte, die vor allem billiges Rindfleisch aus Brasilien oder Argentinien fürchten.

Die Gunst der Stunde

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“Autos gegen Rindfleisch” – das ist ein Deal ganz nach von der Leyen Geschmack, schließlich kommt sie aus Hannover. Auch die Bundesregierung macht sich dafür stark.

Allerdings sind Frankreich, Belgien, Österreich und neuerdings auch Polen dagegen. In Frankreich und Belgien gehen schon die Bauern auf die Barrikaden, auch in Deutschland rumort es.

Egal: Von der Leyen nutzt die “Gunst der Stunde” – Regierungskrise in Frankreich, Wirtschaftskrise in Deutschland – um ihre Agenda durchzudrücken. Wie üblich im Alleingang.

Das war absehbar. Die Geheimhaltung diente wohl nur dazu, kritische Nachfragen zu verhindern. Außerdem kann sich Ursula nun ganz allein im “Erfolg” sonnen…