Varoufakis ist nicht allein
Großer Medienwirbel in Berlin, großes Schweigen in Brüssel: Mit seiner neuen Demokratie-Bewegung legt der griechische Ökonom J. Varoufakis den Finger in die Wunde. Die EU hört einfach nicht hin.
Dennoch ist der gescheiterte Ex-Finanzminister aus Athen kein einsamer Rufe in der Wüste. Ganz im Gegenteil: Mittlerweile gibt es viele Initiativen, die einen Neubeginn in EUropa fordern.
Die bekannteste ist wohl “WeMove”. Die “Bürgerbewegung, die sich für ein besseres Europa einsetzt”, hat schon einige viel beachtete Kampagnen gestartet. Derzeit läuft eine zum Thema Steuergerechtigkeit.
Weniger bekannt ist der “New Deal”, den der französische Ökonom T. Piketty für Europa vorschlägt. Er fordert eine Schuldenkonferenz für die Euroländer, wird aber weitgehend ignoriert – selbst in Paris.
Ähnlich geht es dem “European Democracy Lab”, das die Politikwissenschaftlerin U. Guérot in Berlin gegründet hat. Sie will eine “europäische Republik” finden, doch nicht mal die Bundesrepublik zieht mit.
Damit sich das ändert, habe ich die Initiatoren gebeten, sich auf diesem Blog vorzustellen. Denn es wird höchste Zeit, über Alternativen zu dieser EU nachzudenken. Mehr zur EU-Krise hier
hlschmid
10. Februar 2016 @ 21:17
Ferner gibt es das Internet-Referendum “Our New Europe”: alle Europäerinnen und Europäer in ganz Europa sind eingeladen, ihr Europa zu wählen auf http://www.our-new-europe.eu!
Joerg
10. Februar 2016 @ 06:40
Nach Einführung des EUR haben es die führenden Politiker Europa’s geflissentlich unterlassen, zügig 2 – 3 unterschiedliche Konzepte, wie die Gestaltung Europa’s in Zukunft aussehen könnte, den Bürgern des Kontinents vorzustellen und zur Abstimmung vorzulegen. Und warum: weil vielleicht ein oder zwei der Alternativen bedeutet hätten, dass sie selbst ihre Macht hätten an den Haken hängen müssen. So sind 15 Jahre ohne Visionen und Konzepte vertan worden und die politische Elite ist über klein klein nicht hinaus gekommen. Das Resultat davon sehen wir jetzt allenthalben. Schuld sind aber auch die Bürger Europa’s selbst, weil sie ihre Politiker einfach zu wenig fordern und der Illusion aufsitzten, dass jene schon das richtige für sie tun werden. Aber Pustekuchen!
GS
10. Februar 2016 @ 01:08
Die Positionen von Frau Guérot fand ich schon immer grässlich. Vie zu viel Wolkenkuckucksheim, kein Interesse an den Bürgern und deren Gedanken. Die anderen kenne ich nicht.
S.B.
9. Februar 2016 @ 20:56
Meine Alternative liegt in diesem Forum schon seit Längerem auf dem Tapet. Alles andere ist für mich visionäre Träumerei (bzw. linke Spinnerei).
Ich bin sehr gespannt, ob in den angekündigten Beiträgen auf das “Warum” eingegangen wird und nicht nur auf das “Wie”. Einen Staatenbund oder gar Bundesstaat gründet man ja nicht aus Liebhaberei.
Schaun mer mal…
Peter Nemschak
9. Februar 2016 @ 21:48
…aber aus Einsicht in die Notwendigkeit in unserer globalisierten Welt. Es geht nicht um linke Utopien sondern um eine rationale Abwägung, was vorteilhafter für einen in Europa lebenden Bürger ist und was nicht. Ein europäischer Bundesstaat kann durchaus gemäßigt liberalen Prinzipien folgen, wie sie der unvergessliche R. Dahrendorf beschrieben hat. Es wird interessant zu sehen, was Varoufakis und andere selbsternannte Reformer auf den Tisch legen werden.
Petra Kersten
9. Februar 2016 @ 19:27
Bin ich sofort dafür. Die Länder werden von Europa aus regiert. Jedes Land wählt aus dem eigenen 2 Politiker, Kanzler und Finanzminister die in Europa – Brüssel – sitzen.
Peter Nemschak
9. Februar 2016 @ 20:19
Eine europäische Verfassung, europäische Parteien, ein europäisches Bundesparlament, eine europäische Regierung, darunter Regionalregierungen, welche die bisherigen Staatsgrenzen überschneiden können.
OXIgen
9. Februar 2016 @ 19:18
Die beste Alternative zu dieser EU ist: gar keine EU!