Tag der Abrechnung
Krumme Geschäfte, faule Kredite: Europas Banken kommen nicht aus den Schlagzeilen. Ausgerechnet am Weltspartag zeigt sich, dass die „Euroretter“ die wichtigste und gefährlichste Baustelle – den Bankensektor – immer noch nicht gesichert haben. Und es droht neuer Ärger.
Für die europäischen Banken kommt es ganz dicke. Erst meldet die „Deutsche“, dass sie wegen der Zinsmanipulationen beim Libor und anderen krummen Geschäften rekordverdächtige Rückstellungen machen muss.
Auch die Schweizer UBS und die niederländische Rabobank sind betroffen, wie die britische „FT“ meldet. „Day of reckoning“ – Tag der Abrechnung – ist der Artikel überschrieben.
Dann kommt heraus, dass auf Europas Banken so viele faule Kredite lasten wie nie zuvor. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young summeiren sie sich auf fast eine Billion Euro an faulen Krediten.
7,8 Prozent aller Kredite würden in diesem Jahr voraussichtlich nicht oder nicht fristgerecht zurückgezahlt, meldet die „FAZ“ pünktlich zum Weltspartag an diesem Mittwoch.
Deutschland sei ein Musterknabe, betont sich das Blatt. Das stimmt aber nur, weil die deutschen Banken ihre faulen Kredite mit einer Rundum-Sorglos-Versicherung geschützt haben – über die Bailouts der „Euroretter“.
Die Risiken wurden in Südeuropa belassen, wo sie jetzt die Realwirtschaft am Boden halten. Zombie-Banken und eine nicht enden wollende Kreditklemme behindern dort den angeblich sicheren Aufschwung.
Und das ist noch längst nicht alles. Die nächste Bankenkrise ist schon in vollem Gange – im einstigen Musterland Slowenien. Dort muss dringend eine Rekapitalisierung kommen, fordert der IWF.
Aber die „Euroretter“ stellen sich taub. Ich vermute, sie wollen die Koalitionsverhandlungen in Berlin nicht stören.
Und sie möchten Noch bzw. Wieder-Finanzminister Schäuble schonen, der doch vor der Wahl versprochen hatte, die Eurogruppe werde Banken nur noch im äußersten Notfall helfen.
Jetzt zeigt sich, dass das leeres Gerede war. Spätestens im Dezember, wenn die ganz große Koalition steht, werden wir die Wahrheit erfahren. Bis dahin dürfen wir erstmal den Weltspartag feiern…
P.S. Zum Weltspartag gibt’s heute Abend (30.10.) einen Hangout mit Tilo Jung, Martin Linder und vielen anderen. LostinEU macht auch mit, ab 19 Uhr hier
Buchfink
30. Oktober 2013 @ 13:54
Hallo,
Ja wenn die neue ReGIERung steht dann wird das Volk und die Konten rasiert.
Unseren Rolli muss keiner schonen,die ganze andere Brut auch nicht ,die sind doch an der ganzen Schei…. Sorry schuld.
Diese Banker wie Akkermann und konsorten der ja seinen 60.Geburtstag im Kanzlerinnenamt feiern durfte (ich vermute auf kosten der Steuerzahler) sind doch das Grundübel auf diesem Planeten.
Es ist doch egal wer und in welcher Koalition denkt das er was zu sagen glaubt.
Wir stehen noch unter Besatzungsrecht der Alliierten.
Die bestimmen was Passiert oder nicht.
Dieser ganze Haufen von nichtsnutzigen MöchtegernPOlitikern gehören weggeschlossen wegen Größenwahr.
Die NWO lässt grüßen.
Wie war das mit den Zitronenfaltern und den Volksvertretern nochgleich.
Einen schönen Weltspartag noch.
Grüße
Johannes
30. Oktober 2013 @ 13:51
Und diese „eine Billion Euro an faulen Krediten“ sollen durch die Bankenunion mit gemeinsamen Fond auf die Steuerzahler abgewälzt werden, dreister geht es nicht mehr. Die nationalen Politiker müssen diejenigen bleiben, die sich vor dem Bürger für Bankenrettungen rechtfertigen müssen. Das darf kein ESM noch ein Bankenunion-Fond übernehmen, dann übernimmt sonst keiner mehr Verantwortung und ich glaube, dann kann man wirklich dank Euro und EU von einer Bankendiktatur reden. Ebo, sowas will man sich (und dem Euro!!!) doch nicht als Verdienst anrechnen, ich finde Leute wie du müssten da entschiedener GEGEN die Banken und Politiker Stellung beziehen. Stattdessen wird ein gemeinsamer Fond verlangt. Den das Image des Euros für die Banken opfern, das kanns doch nicht sein, oder?
ebo
30. Oktober 2013 @ 15:33
@Johannes
Nein, die EZB will die faulen Kredite beim Stresstest ausweisen und evtl. nötigen Kapitalerhöhungen durch die jeweiligen Staaten machen lassen. Nur im Notfall soll der ESM einspringen. Doch das sagt Berlin „njet“. Das Problem ist, dass die deutsche Blockade dazu führen kann, dass die Stresstests milde ausfallen und die faulen Eier unentdeckt bleiben. Dann landen sie in der Bankenunion, die damit hoffnungslos überfordert sein wird…
GS
30. Oktober 2013 @ 16:15
Umso schlimmer, ebo. Ich hege auch den Verdacht, dass diese Zahl von 7,8 % und nur 10-12 % in den Krisenländern weit untertrieben ist. Angenommen es wären eher 15 oder gar 20 %, meinst Du nicht, dass der Notfall dann sehr schnell kommen würde und der ESM eintreten müsste? Ich sehe jedenfalls nicht, wie ein Land wie Spanien das stemmen soll.
Johannes
30. Oktober 2013 @ 17:57
Gut, aber der ESM muss da komplett rausgehalten werden, ich kann ja als Bürger den Politiker in Zusammenhang mit Banken nicht mehr vertrauen, da kümmert die EZB aber überhaupt nicht. Jetzt will man laut Handelsblatt den ESM eine Tochtergesellschaft gönnen, damit man auch Nicht-Euro-Staaten bzw. deren Banken retten kann. Da hört man, dass Deutschland dabei Probleme machen wird, und man, da bin ich echt froh drüber. Eine ESM Tochtergesellschaft, wenn ich sowas lese, bleibt mir wirklich die Spucke weg.
pedrobergerac
30. Oktober 2013 @ 13:22
Der
„Tag der Abrechnung“
wird kommen.
Aber Anders als viele glauben.
Es gibt keine Rettung für dieses System
http://www.krisen-info-netzwerk.com/downloads/Was_erwartet_uns-Eine_Reise_durch_die_Zeit.pdf