Griechenland zieht mit Italien gleich – die Aufseher kommen trotzdem

Gute Nachricht aus Athen: Griechenland zieht auf den Finanzmärkten mit Italien gleich. Das Land kann sich nunmehr Geld zu denselben, vergleichsweise günstigen Konditionen leihen. Dennoch kehren die verhassten Aufseher zurück.

Griechische Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit werden nur noch mit 1,39 % verzinst – ziemlich genau wie die aus Italien (1,38%). Für dreimonatige Obligationen bekommt Athen neuerdings sogar Geld zurück (Zins minus 0,02%), wie „Le Monde“ berichtet.

Offenbar fürchten die Anleger keine Staatspleite mehr. Doch die EU und der IWF, die sonst gerne den Märkten huldigen, geben sich damit nicht zufrieden. Die ehemalige Troika schickt wieder ihre verhassten Aufseher nach Athen, um die Sparauflagen zu überwachen.

Es ist bereits die fünfte Kontrolle seit Ende des letzten, heftig umstrittenen Bailouts, der Beinahe zum Rauswurf Griechenlands aus dem Euro geführt hätte. Vom Ergebnis hängt ab, ob Athen weiter hohe Primärüberschüsse (vor Schuldendienst) erwirtschaften muß.

Auch die Privatisierung wird von den Gläubigern vorangetrieben. Dabei hat sie sich als riskant erwiesen. Auf Druck Deutschlands wurde zum Beispiel der Hafen von Piräus verkauft – an chinesische Investoren. In Brüssel gilt das heute als geopolitischer Sündenfall…