Für Europas Medien ist Merkel gescheitert
Für ihre Flüchtlingspolitik ließ sie sich feiern. Doch nun, da sich Flüchtlinge in Deutschland in die Luft sprengen, ist Merkel wie vom Erdboden verschluckt. Der neue Terror signalisiert ihr Scheitern.
Dieser Meinung ist jedenfalls die europäische Presse. “Die enormen Risiken der deutschen Willkommenskultur” betitelt die “Welt” eine Presseschau zur Gewaltserie in Deutschland.
Zitat aus dem “Standard” aus Wien:
“Selbst viele jener, die der Politik der offenen Grenzen nach dem September 2015 noch wohlwollend gegenüberstanden, änderten damals ihre Meinung und fanden, die Bundeskanzlerin habe Deutschland nicht nur durch die hohe Zahl der Neuankommenden überfordert, sondern auch wegen offensichtlicher Unvereinbarkeit der Kulturen.”
Und diese Kommentare sind noch harmlos. In vielen Hauptstädten – z.B. in Paris, London oder Warschau – macht man Merkel direkt verantwortlich für das Chaos in EUropa.
Schließlich trifft der Terror nicht nur Deutschland, sondern auch Frankreich, Belgien – und, vermittelt durch die Medien – auch all jene Länder, die Merkels Politik von vornherein ablehnend gegenüber standen.
Ich bin gespannt, wie Merkel auf diese Welle der Kritik reagieren wird. Sie will sich ja nun der Presse stellen – allerdings reichlich spät.
In jedem anderen Land der Welt wäre der/die Regierungschefin an den Tatort geeilt und hätte die Opfer der staatlichen Hilfe versichert. Merkel hat dies unterlassen – ein weiterer Fehler!?
Peter Nemschak
27. Juli 2016 @ 18:55
@ebo das wäre noch lange kein Grund, dass die Transatlantiker in Verruf geraten. Das sind unbeabsichtigte Nebenwirkungen, um die ehemalige Sowjetunion aus Afghanistan zu vertreiben. Es war Kalter Krieg und hatte mit nachvollziehbaren geopolitischen Prioritäten zu tun. Dass Al Kaida gegen westliche Einrichtungen losschlagen würde, war mit diesen Leuten wohl kaum vereinbart worden. Im übrigen lässt sich der aufkeimende Islamismus der letzten Jahre nicht so monokausal auf die Unterstützung islamistischer Gruppen durch die USA gegen die UdSSR zurückführen, ebenso wenig wie der schief gelaufene Arabische Frühling. Mein Eindruck ist eher, dass Globalisierungskritiker und -verlierer in Europa die USA und den “bösen” Finanzkapitalismus für alles Übel dieser Welt verantwortlich machen wollen – eine etwas zu naive Sicht unserer komplexen Welt. Eine glaubwürdige und praktikable Zukunftsvision haben diese Gruppen bisher nicht anbieten können.
Peter Nemschak
27. Juli 2016 @ 13:12
@Isaac Was haben Sie gegen Transatlantiker? Mit Putinfreunden am rechten Rand und linken Weltverbesserern kann man keinen erfolgreichen Staat machen. Was hat Sie frustriert ?
Peter Nemschak
27. Juli 2016 @ 12:58
Die Gewaltbereiten wird man entfernen, wenn notwendig, auch auf sehr unsanfte Art. Mit oder ohne Merkel Migrationswellen wird es im Zeitalter der Globalisierung verstärkt geben, und sie sind schwer zu verhindern, will man nicht auf Mittel zurückgreifen, die im Widerspruch zu unseren Werten stehen. Dass es uns in Europa wirtschaftlich gut geht, hat sich mittlerweile im fernsten Winkel Afrikas und Asiens herumgesprochen, unsere begrenzte Aufnahmewilligkeit was Migranten betrifft, allerdings noch nicht. Was unangenehm auffällt, ist die Wehleidigkeit unserer postmaterialistischen Gesellschaft.
kaush
27. Juli 2016 @ 13:57
@Nemschak
Eben weil wir auf “Mittel” (Krieg, Terror, Folter) zurückgreifen, die im Widerspruch zu “unseren” postulierten Werten stehen, haben wir die Fluchtbewegung.
Die USA und ihre Vasallen (genannt der Westen) führen Krieg gegen Syrien, Afghanistan, Irak, Libyen, Jemen, in Teilen Pakistans, Somalia.
Es werden Millionen Menschen vom “Westen” aus ihrer Heimat vertrieben.
Die Phrase “Bekämpfung der Fluchtursachen”, war vor ein paar Monaten noch angesagt.
War aber eben nur eine (hole) Phrase.
Peter Nemschak
27. Juli 2016 @ 15:20
Sie haben eine verzerrte einseitige Wahrnehmung. An Konflikten sind stets mehrere Parteien beteiligt. Was hat der Westen damit zu tun, dass in muslimischen Ländern ungleich mehr Opfer durch Terror zu beklagen sind als im Westen. Eine etwas differenziertere und rationalere Sicht wäre angebracht.
alex
27. Juli 2016 @ 16:26
@kaush: Man kann einigen Herrschaften hier durchaus kognitive Dissonanz vorwerfen. Ich will ihnen dabei behilflich sein, dies noch klarer aufzudecken: Allein im Irak, Afghanistan und Pakistan hat der Westen seit dem Golfkrieg 1991 nach den konservativsten Schätzungen direkt oder indirekt 4 Millionen Menschen getötet, die Zahl könnte bis zu 8 Millionen hoch sein. Seit 25 Jahren tötet der Westen jeden Tag mindestens 440 Menschen im Mittleren Osten. Täglich. Vor 2001 gab es im Orient praktisch keinen Terror. Den banalen Zuammenhang, dass Gewalt unmittelbar Gegengewalt erzeugt, blendet man einfach aus und sonnt sich im Selbstbild eines friedenstiftenden Westens. Ein wissenschaftlicher Bericht dazu: http://www.psr.org/assets/pdfs/body-count.pdf
ebo
27. Juli 2016 @ 16:38
@Alex Leider wahr. Hinzu kommt, dass Al Kaida von der CIA geschaffen wurde, um die Russen in Afghanistan zu schlagen. Auch der IS ist wohl nicht ohne westliches Zutun entstanden. Dies ist auch der Grund, weshalb die “Transatlantiker” in Verruf geraten sind, lieber Herr Nemschak!
S.B.
27. Juli 2016 @ 14:07
@Peter Nemschak: “Mit oder ohne Merkel Migrationswellen wird es im Zeitalter der Globalisierung verstärkt geben, und sie sind schwer zu verhindern, will man nicht auf Mittel zurückgreifen, die im Widerspruch zu unseren Werten stehen.”
Sie müssen nur den Wohlfahrtsstaat für die zuwandernden Forderer schließen und dies in der Welt bekannt machen. Dann kommen schon 95 Prozent weniger. Dann noch die Grenzen schließen oder zumindest effektiv kontrollieren und schon ist Schluss mit Migrationswellen. Das haben andere (europäische) Staaten schon gezeigt. Im Widerspruch zu welchen “unserer” Werte sollte ein solches Vorgehen stehen? Und bitte kommen Sie mir jetzt nicht mit (grenzenloser und unbegrenzter) Solidarität, Weltoffenheit und sonstigem Geschwafel der aktuellen herrschenden Eine-Welt-Mainstream-Politik. Dies sind nämlich nicht “unsere” Werte.
Skyjumper
27. Juli 2016 @ 14:40
“Mit oder ohne Merkel Migrationswellen wird es im Zeitalter der Globalisierung verstärkt geben, und sie sind schwer zu verhindern, will man nicht auf Mittel zurückgreifen, die im Widerspruch zu unseren Werten stehen. ”
Wenn ich die Wahl habe ob ich meine Wertevorstellung teilweise demontiere indem ich auf widersprechende Mittel zurückgreife um Migration zu verhindern/zu erschweren, oder ob ich mir meine Wertevorstellungen durch nicht verhinderte Migranten demontieren lasse, dann ist das für mich persönlich eine Wahl die ich blitzschnell treffe.
Und auch wenn ich nicht @Isaac bin: Transatlantiker fallen für mich in exakt die gleiche Kategorie wie Putinfreunde und Weltverbesserer. Ohne sie wären wir besser dran.
Und wenn ich meine jahrzehntelang antrainierten prowestlichen Reflexe mal ganz bewußt ausblende, dann frage ich mich immer öfter ob bei einer Wahl zwischen Pest und Cholera nicht tatsächlich Putin besser wäre als Uncle Sam.
kaush
27. Juli 2016 @ 11:31
Einen Überblick über die weltweite Wahrnehmung liefert auch n24:
“So blickt die Welt nach den Anschlägen auf Deutschland”
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/8891064/so-blickt-die-welt-nach-den-anschlaegen-auf-deutschland.html
Zum Glück liest in der Welt niemand die Lokalnachrichten:
http://www.pnp.de/region_und_lokal/landkreis_regen/regen/2158688_Betrunkener-Asylbewerber-bedroht-Pokemon-Jaeger.html
http://www.pnp.de/nachrichten/deutschland_und_welt/2160285_Asylbewerber-rufen-Polizei-wegen-Waffe-bei-Fluechtling.html
http://www.pnp.de/region_und_lokal/landkreis_regen/regen/2158765_Asylbewerber-greift-Mitbewohner-mit-Glasscherbe-an.html
Die Käseblätter Deutschlands sind voll davon. Täglich. Auch wenn es 99% der Meldungen nicht in die überregionalen Nachrichten schaffen. Wenn man das ließt, sich die Polizeiberichte anschaut, wird deutlich, dass Merkel eine Menge sehr gewaltbereiter Menschen in unser Land gelassen hat.
Das ist Merkels Deutschland.
kaush
27. Juli 2016 @ 11:18
An Merkels Händen klebt Blut. Das habe ich bereits nach dem Anschlag in Belgien geschrieben.
Zwei der Täter sind über Ungarn eingereist. Im September 2015. Kurz nachdem Merkel die Grenzen für unkontrollierten Zuzug geöffnet hat.
Jetzt, nach den Anschlägen in Deutschland, klebt noch ein bisschen mehr Blut an ihren Händen.
Ist ihr dröhnendes Schweigen vielleicht so zu deuten, dass das Desaster, dass sie persönlich angerichtet hat, ihr jetzt bewusst geworden ist?
Sie muss endlich die Verantwortung für ihr folgenreiches Handeln übernehmen und zurücktreten!
GS
27. Juli 2016 @ 13:56
Mitnichten. “Die Welt” weiß ganz genau, warum Merkel nichts sagt. Sie will diese Taten einfach nur nicht instrumentalisieren. Ohne Witz.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article157321413/Das-Groebste-koennte-Angela-Merkel-jetzt-noch-bevorstehen.html
S.B.
27. Juli 2016 @ 08:45
Denk ich an Merkel in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. Diese unfähige Frau ist schlicht eine Katastrophe für (Deut)schland. Das sie aber alle Institutionen der staatlichen Gewalt, insbesondere auch die sogenannte “vierte Gewalt”, voll unter Kontrolle hat, kann sie tun und lassen, was sie will. Breit angelegte Kritik, die mehr als angebracht und notwendig wäre, ist aus keiner Ecke zu vernehmen. Grauselig, das Ganze.
Peter Nemschak
27. Juli 2016 @ 10:00
Sie müssen einen leichten Schlaf, wenn Merkel ihn Ihnen rauben kann. Die Belgier und Franzosen übersehen, dass ihre Terrorprobleme hausgemacht sind, entstanden durch frustrierte Nachkommen ehemaliger Migranten. Dass auf Grund der Flüchtlingswelle auch die Anzahl an kriminellen Akten steigt, ist eine statistische Tatsache: mehr Menschen im Land bedeutet auch mehr Verbrechen. Trotzdem, gesamthaft gesehen ist, abgesehen vom Medienhype, die Wahrscheinlichkeit in Deutschland gering, durch Amok, Terror und andere kriminelle Aktivitäten zu Schaden zu kommen. Anders in muslimischen Ländern, wo die Menschen tatsächlich Grund haben sich zu fürchten: Irak, Syrien, Afghanisten, Pakistan, Indonesien, Nigerien, Eritrea, Somalia, um nur einige zu nennen. Man könnte die Aufzählung beliebig fortsetzen. Verglichen mit der Dritten Welt leben wir sicherheitstechnisch im Paradies. Politiker und Journalisten neigen dazu, mit ihren Fingern stets auf andere zu zeigen, um von ihrem eigenen Versagen abzulenken. Als Opfer oder Angehöriger eines Opfers hätte ich wenig Interesse an einem Politikergesicht am Tatort. Mitleidsrituale halte ich für entbehrlich, die Opfer unbürokratisch und rasch finanziell zu unterstützen, wäre mir als Opfer wichtiger als salbungsvolle Worte aus Politikermund. Nachdem sich das Medieninteresse gelegt hat und die Journalisten weiter gezogen sind, wird all zu oft der finanzielle Teil von der Politik “vergessen”.
astras
27. Juli 2016 @ 11:05
Dummes Geschwätz….
Das der völlig unkontrollierte Zuzug der Flüchtlinge, unter denen leider auch Kriminelle sind, die Gefahr für die eigene Bevölkerung erhöht hat ist ja wohl unstrittig.
Wen interessiert was in anderen Ländern passiert? Es geht hier um unser eigenes.
Anstatt mal eben einfach so die Grenzen für alles und jeden zu öffnen, hätte es von Anfang an strenge Kontrollen geben müssen. Das Merkel in der Beziehung zunächst gar nichts unternahm ist geradezu kriminell fahrlässig.
S.B.
27. Juli 2016 @ 13:18
“Trotzdem, gesamthaft gesehen ist, abgesehen vom Medienhype, die Wahrscheinlichkeit in Deutschland gering, durch Amok, Terror und andere kriminelle Aktivitäten zu Schaden zu kommen. Anders in muslimischen Ländern, wo die Menschen tatsächlich Grund haben sich zu fürchten:…”
Was interessieren mit muslimische Länder? Nicht die Bohne! Mich interessiert, was hier passiert. Und es gab und gibt keinerlei Grund, warum ich mich auch nur irgendeiner Wahrscheinlichkeit aussetzen soll, von irgendwelchen “verwirrten Flüchtlingen” terrorisieren zu lassen.
Die kulturfremde Zuwanderung nach D (im weiteren Sinne nach Europa) hat aber auch noch andere alltägliche Dimensionen, die nichts mit Terror zu tun haben, aber trotzdem unerwünscht sind.
Ein Beispiel (von vielen, die zu berichten wären): Meine 14jährige Tochter war am Samstag mit ihrer gleichaltrigen Freundin an einem beliebten See im Südwesten der größten Stadt Deutschlands baden; besser gesagt: sie wollten baden. Dummerweise hatten sich nebenan männliche Vertreter der dritten Nachfolgegeneration der Gastarbeiter mit muslimischen Religionshintergrund platziert. Und zwar mit der bekannten, diesen anhaftenden dumpen “zwischenmenschlichen Kommunikation” – aus Sicht der Mädels unerwünscht versteht sich. Nach 20 Minuten haben die beiden unfreiwillig den Rückzug angetreten, womit der Badespaß, nachdem er noch nicht mal richtig angefangen hatte, vorbei war. Auf dem Rückweg in der S-Bahn eine Horde Wilder aus Afrika, die lautstark aus ihrem Ghettobluster ihre Heimatklänge verbreiteten. Das war den Beiden auch nicht wirklich geheuer, so dass sie unfreiwillig den Wagen wechselten.
Fazit der Beiden: Zum Baden fahren sie nur noch in einer größeren Gruppe, wo auch Jungs dabei sind.
Wenn das die Folgen der so hochgelobten Kulturbereicherung sind, verzichte ich gerne. Dies betrifft übrigens in allererster Linie die muslimisch geprägte “Kultur”.
“Verglichen mit der Dritten Welt leben wir sicherheitstechnisch im Paradies.”
Das mag sein. Nur: Es gibt keinen Grund, Deutschland zu einem Dritte-Welt-Land zu machen. Merkel bringt es aber auf den besten Weg dorthin.
GS
27. Juli 2016 @ 13:54
Hi SB, derartige Erfahrungen machen mittlerweile viele. Allerdings gibt es erschreckend viele, die anscheinend dennoch immer noch finden, dass das voll akzeptabel sei. Wenn ich die ganzen Artikel lese, in denen gesagt wird, das sei nun die neue Normalität…dann könnte ich platzen für Wut.
Kinder habe ich übrigens noch keine, aber in Berlin werden sie ganz gewiss nicht aufwachsen.
S.B.
27. Juli 2016 @ 15:26
Hallo GS: Ja, der Großteil der Leute ist extrem “umgepolt” gegen ihre ureigensten Interessen. Ich nenne das “gehirngewaschen”. Sie schaffen es trotz der sich nunmehr überdeutlich abzeichnenden Entwicklung (die “Flüchtlinge” sind nur ein Aspekt von vielen) nicht, zu erkennen, wie von Seiten der Politik mit aller Kraft gegen sie gearbeitet wird, wie sie wortwörtlich vera…..t werden.
Das ist übrigens der große Unterschied zur DDR 1.0. Dort wussten alle, außer den “rot Verstrahlten”, dass sie ver….t werden. Ich meine der Unterschied liegt darin, dass die Leute in der DDR 2.0 großteils noch lustig konsumieren können, wozu auch das Reisen gehört. Das war in der DDR 1.0 anders und Konsum-Hunger macht bekanntlich skeptisch und aufmüpfig.
Wenn die Kinder in Berlin aufwachsen, hat das auch einen Vorteil: Sie bekommen die Realität hautnah zu spüren. Und die ist eben alles andere als ein schöner Traum.
GS
27. Juli 2016 @ 22:48
@SB
Ich bin selbst Ossi. Zu jung um noch richtig was von der DDR mitbekommen zu haben, aber kenne viele Erzählungen aus der Familie. Die Parallelen drängen sich unweigerlich auf, wenn man nicht mit Scheuklappen durch die Welt geht…
Hella-Maria Schier
27. Juli 2016 @ 02:07
Ich finde es widerlich, wie Angela Merkel hier hofiert wird. Es wird Zeit, dass endlich mal offen gelegt wird aus welchen Gründen sie in der Flüchtlingsfrage so gehandelt hat und ob die wirklich so viel mit Humanität zu tun haben. Wäre sie so eine Menschenfreundin, hätte sie sich damals und heute der griechischen Bevölkerung gegenüber anders gezeigt. Dann wäre sie nicht so versessen auf Sozialabbau. Dann wäre sie strikt gegen eine deutsche Beteiligung am Krieg, der Flüchtlinge produziert und würde deutsche Waffenexporte in Krisenregionen stoppen.
Angela Merkel hat ihr Credo längst formuliert: die marktkonforme “Demokratie”.
Wenn sie einem Willen folgt, dann dem der Märkte, auf deren Geheiß handelt sie.
Also hatten eben diese Märkte, bzw. ihre obersten Strategen, offenbar Interesse an diesem Flüchtlingsstrom. Hier lohnt es sich wohl am ehesten weiter zu forschen denke ich mal.
Peter Nemschak
27. Juli 2016 @ 11:25
Niemand ist versessen auf Sozialabbau. Die Leute müssen allerdings verstehen lernen, dass man sich einen entwickelten, manchmal individuelle Leistung demotivierenden, Sozialstaat zuerst einmal leisten können muss. Griechenland hat über seine Verhältnisse auf Kosten der anderen EU-Mitglieder jahrelang gelebt. Das ist auf Dauer inakzeptabel. Kein demokratisches System kann sich ungestraft über die ökonomischen Gesetze der Marktwirtschaft hinwegsetzen. Wer das nicht glauben will, soll einen Blick in die Geschichte werfen.Verständlich, dass der soziale Rand unserer Wohlstandsgesellschaft die Verhältnisse verändern will. Am besten funktioniert das durch Investitionen in Bildung. Hier ist der Staat gefordert Chancengleichheit zu verbessern, um die soziale Mobilität zu erhalten. So lange die Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands von der derzeitigen Politik profitiert, sieht sie keinen Grund die politischen Kräfteverhältnisse zu ändern.
Isaac
27. Juli 2016 @ 12:39
Was sind Sie für ein widerlicher Transatlantiker, zum Kotzen !
Skyjumper
27. Juli 2016 @ 14:22
@Isaac
Wo er Recht hat, hat er Recht. Man kann nur Verteilen was man auch hat. Die Spannungen die wir derzeit in der EU sehen, bzw. der Erfolg der national orientierten Parteien in Finnland, Dänemark, Holland, Frankreich, Deutschland, basieren doch zum großen Teil darauf, dass ein großer Teil der Bevölkerung nicht einsieht warum nationale Steuergelder in andere EU-Staaten fliessen sollten solange es im eigenen Land noch genügend zu tun gibt.
Man kann bedauern dass es so ist, aber an der Tatsache geht kein Weg vorbei. Und mit “Transatlantiker” hat das schlicht nichts zu tun.
Die Tatsache das wir über dieses Stadium in unseren Gesellschaften immer noch nicht hinausgelangt sind, liegt im übrigen nicht zuletzt an den Utopisten welche die Realitäten ignorieren und damit Erwartungen schüren die schlicht nicht erfüllbar sind. Und kaum etwas ist schlimmer für den sozialen Frieden als enttäuschte Erwartungen.
alex
27. Juli 2016 @ 14:33
@H.M. Schier: Ich möchte ihrem Gedankengang noch folgendes hinzufügen: Noch bevor ein Krieg ausbricht werden in entspr. Stäben Pläne für aufkommende Flüchtlingsströme und deren Lenkung entwickelt. So auch seit dem Afghanistankrieg, dem Irak-, Libyen- und Syrienkrieg. Je näher ein Konflikt kommt, umso intensiver beschäftigen sich Behörden mit Flüchtlingen. Neben den zuständigen nationalen Ämtern (z.B. Außen-, Verteidigungsministerium, Kanzleramt, BND), befassen sich damit auch supranationale Stellen, wie z.B. bei der UNO/UNHCR, EU, NATO, FRONTEX, Europol, Weltbank, usw., obwohl die dort dann produzierten Akten meist jahrzehntelang oder für immer unter Verschluss bleiben. Die Entscheidungsträger im Westen sind daher meist vorab und gut informiert. “Plötzliche ungelenkte Flüchtlingsströme aus dem Nichts“ gibt es daher nicht, zumal bis heute ungeklärt ist, warum im vergangenen Frühjahr Gelder für Flüchtlingslager im Nahen Osten stark gekürzt wurden (UNHCR protestierte), obwohl es für alle absehbar war, was die Folgen sein werden. Abschließend möchte ich noch bemerken, dass insbesondere in Südeuropa (ich bin dort oft unterwegs) die deutsche Politik als eiskalte Machtpolitik wahrgenommen wird, da bei eminent gesamteuropäischen Fragen, meist nur deutsche Interessen durchgesetzt werden, oft unter Umgehung von EU-Regeln und sogar nationaler Gesetze. Gutnachbarschaftliche Politik, das war gestern.
GS
27. Juli 2016 @ 00:59
Die SZ sorgt sich aktuell mehr darum, was das für Merkel bedeutet. Die Berichterstattung ist z.T. zum Verzweifeln.
Islamistischen Terror hatten wir in Deutschland nicht. Jetzt haben wir ihn. Welche Zeitung welcher Sender traut sich, das mal auszusprechen. Mir war übrigens letztes Jahr schon klar, dass Orban richtig lag. Dafür wurde er von Merkel und EUropa isoliert.
astras
26. Juli 2016 @ 22:06
Merkel wird von den deutschen Medien grundsätzlich mit Samthandschuhen angefasst. Kritik gibt es da nicht.
Im Ausland ist das zwar völlig anders, aber die dortige Presse gefährdet Merkel nicht, da kaum jemand in Deutschland ausländische Medien konsumiert. Es wird ihr daher vermutlich ziemlich egal sein was dort über sie geschrieben wird.
Und die deutsche Presse wird ihr mehrheitlich weiter die Stange halten, auch wenn das langsam etwas schwieriger wird.