Bankenunion steht Kopf
Bei der Rettung der portugiesischen Pleitebank Espirito Sankto werden die Prinzipien der gerade beschlossenen Bankenunion auf den Kopf gestellt. Dies geht aus einem Bericht der “FAZ” hervor.
Nach den neuen Regeln, die 2016 in Kraft treten, müssten zuerst Investoren in vorrangige Anleihen haften. Doch genau die bleiben in Portugal ungeschoren. Stattdessen müssen Halter von Nachranganleihen bluten.
Die “FAZ” spricht von zwei Gläubiger-Klassen. Sie wurden offenbar ohne Rücksicht auf die neuen Regeln in einer Nacht- und Nebel-Sitzung beschlossen, am portugiesischen Parlament vorbei.
Völlig unklar ist, wer grünes Licht für die Hilfen aus dem portugiesischen Rettungspaket gab. Denn offiziell hat Portugal den Rettungsschirm schon vor Wochen verlassen, die Eurogruppe hat nicht getagt… – Mehr hier
Peter Nemschak
6. August 2014 @ 20:17
Eine parlamentarische Anfrage im portugiesischen und europäischen Parlament wäre das Mindeste, was man erwarten könnte. Wahrscheinlich war die Entscheidung rechtlich gedeckt, aber politisch zumindest hinterfragenswert.
winston
6. August 2014 @ 14:31
Die Gläubiger der Portugiesen.
http://av.r.ftdata.co.uk/files/2010/12/bistable.jpg
Verrückt, Deutschland, Spanien und Frankreich haben zusammen ca. 190 Mrd. € den Portugiesen geliehen, das BIP Portugals war 2004 bei 160 Mrd. Total Auslandsschulden Portugal 290 Mrd. € ca. 200% des BIP’s.
Das wäre das gleiche als wenn jemand Deutschland 7 Billionen € leihen würde.
Bei den anderen sieht’s ungefähr ähnlich aus. Der Hammer ist Irland mit 750 Mrd. € Auslandsverbindlichkeiten. 400%/BIP.
Hier sieht man deutlich wo das Problem lag, die Auslandsschulden und nicht die Staatsschulden.
Es gibt es hier nur eine Lösung, Euroexit.
Setzt man die Austerität fort werden diese Volkswirtschaften irgendeinmal komplett ausgetrocknet sein, mit einem unglaublichen Kollateralschaden, Sozial sowie Volkswirtschaftlich, dann geht nix mehr und der Euro kollabiert, wenn nicht schon vorher.
Lockert man die Austerität, geht das Spiel von vorne los, Deutschland bläht sein Export noch mehr auf und Südeuropa bläht seine Auslandsschulden ebenfalls weiter auf, diesmal vermutlich unter britischem Recht.