Autokrise: VDL will’s richten – ausgerechnet

In der neuen EU-Kommission dreht sich alles um Frau von der Leyen. Erste Bestätigung: Die deutsche CDU-Politikerin zieht das Management der Autokrise an sich. Das hat ein Geschmäckle.

Kaum war ihr neues Team vom Parlament bestätigt , da verkündete von der Leyen, dass sie fortan einen „ständigen Dialog“ mit den Autoherstellern führen werde. Persönlich – ohne ihren neuen Vizepräsidenten Fitto, der eigentlich zuständig sein sollte.

Das hat einen unangenehmen Beigeschmack. Erstens ändert man die Zuständigkeiten nicht mal so eben – fünf Minuten, nachdem das Portfolio vom Parlament bestätigt worden war. Auch nicht, wenn dies der EVP-Politiker Weber wünscht. Das gehört sich nicht.

Zweitens hat VDL die Autokrise bisher total verschlafen. Ob Audi in Brüssel, VW in Wolfsburg, Ford in Köln – nichts konnte sie aus ihrem industriepolitischen Tiefschlaf wecken und ihre Regulierungswut bremsen. Der “Green Deal” war wichtiger.

Auch die “geopolitischen” Strafzölle gegen E-Autos aus China waren wichtiger. Damit hat sich VDL gegen den erklärten Willen der deutschen Autobranche gestellt. Wer soll ihr jetzt noch glauben, dass sie plötzlich auf Manager und Arbeiter hört?

Last but not least hat es ein Geschmäckle, dass sich nun ausgerechnet eine deutsche CDU-Politikerin um die Krise der deutschen Autoindustrie kümmern will. Wer garantiert denn, dass da nicht nationale Interessen – auch Parteiinteressen – bedient werden?

So oder so: Hier macht sich der Bock bzw. die Ricke zum GärtnerIn 🙂

P.S. In einem gemeinsamen Papier warnen sieben Staaten vor den Folgen der von der EU-Kommission angesetzten Klimastrafen für die Autoindustrie. Deutschland ist nicht dabei – will Habeck das jetzt “auf dem kleinen Dienstweg” mit VDL klären?