Anarchy in the EU

Die “Sex Pistols” hätten ihre helle Freude: Nach “Anarchy in the UK” herrscht nun Anarchie in EUropa. Sagt Luxemburgs Außenminister Asselborn. Hat der Mann Recht?

Ja und nein. Ja, wenn man die bürokratischen Pläne betrachtet, die die EU in der Flüchtlingskrise entworfen und beschlossen hat. Sie werden weniger denn je beachtet – jeder macht, was er will.

Aber Nein, es ist auch eine Ordnung zu erkennen. Österreich und die Balkan-Staaten, die jetzt in der Kritik stehen, versuchen Druck auszuüben, um die “Außengrenzen zu sichern”.

Und auch das hat die EU einmal beschlossen, allerdings erst spät und auf Bitten der Osteuropäer. Auch Deutschland war dafür. Nun nehmen einzelne Staaten das Recht in die eigene Hand.

Sie machen Druck auf Griechenland, damit es die Flüchtlingstrecks stoppt. Doch 1000 Insel lassen sich nicht wasserdicht abriegeln. Selbst die Nato dürfte das nicht schaffen; sie darf die Boat people nicht ‘mal aufgreifen.

Der Hauptschuldige für das aktuelle Chaos ist ohnehin der türkische Präsident Erdogan, der immer mehr Flüchtlinge nach EUropa schickt und die Absprachen mit der Kanzlerin – pardon: der EU – bricht.

Doch ihm gibt in Brüssel niemand die Schuld. Im Gegenteil: Die Türkei bekommt einen eigenen Sondergipfel – und bis dahin sollen alle EU-Staaten spuren. Wenn nicht, dann… wird die Anarchie legalisiert?

Mehr zur Rolle der Türkei hier, zur Rolle Griechenlands hier