“Zu wenig Banken verschwunden”
Europa hat seinen Bankensektor immer noch nicht richtig bereinigt. Dies kritisiert der Chef der Bankenaufsicht EBA, A. Enria, in einem Interview mit der FAZ.
Die USA hätten seit Beginn der Finanzkrise rund 500 Banken dicht gemacht, die Europäer nicht einmal 40. Grund dafür sei die Neigung der Regierungen, “ihre” Institute zu schützen.
Dieser Banken-Nationalismus könnte den Wettbewerb verzerren, warnt EZB-Direktor Mersch, ebenfalls laut FAZ. Auch der deutsche Widerstand gegen eine gemeinsame Abwicklung sei unfair.
Die 17 größten deutschen Banken sparen laut Mersch jährlich Zinskosten von 20 Milliarden Euro, weil ihre Gläubiger darauf vertrauen können, dass der Staat sie im Notfall retten würde.
Zum Thema Bankenkrise gibt es heute Abend wieder den Ökonomen-Hangout. Ich bin ab 20h auch dabei – der Link steht hier
Andres Müller
20. November 2013 @ 14:26
Diese Abwicklungen sind längst in Vorbereitung, weshalb die nationalen Notenbanken eine Neubeurteilung über ihre landesspezifischen “to big to fail” -Banken vorgenommen haben. In der Schweiz ist neu die Zürcher Kantonalbank System Relevant. In Deutschland hat man übrigens beschlossen die Deutsche Bank als nicht als Systemrelevant einzustufen 😉
Der IWF hat im Vorfeld eine Studie herausgegeben mit dem Vorschlag einen 10% – Haircut in Europa für alle Bankengläubiger vorzunehmen. Mehrere Institute haben bereits die Parole ausgegeben, dass Abwicklungen Unvermeidbar seien. Das hat natürlich bereits Black Rock auf den Plan gerufen, der weltweit grösste Konzern der mit faulen Papieren florierende Geschäfte betreibt. Das Schema daraus: Banken die an faulen Papieren scheitern müssen die Papiere an eine System relevante Bank abtreten (das ist ein klammheimlich eingeführtes neues EU-Gesetz), während deren Gläubiger den Schaden tragen müssen. Black Rock käme so praktisch kostenlos an diese Papiere, die dann so verbilligt doch noch ab und zu einen Gewinn abwerfen können. Dazu musste sich Black Rock z.B. in irland an einer dort systemisch wichtigen Bank beteiligen.
Die Zerschlagungen werden kommen, was jetzt geschieht sind nur die Betätigung von Werbetrommeln um es den Politikern leichter zu machen die Angelegenheit als Unvermeidlich darzustellen vor der Öffentlichkeit. Aber in Wirklichkeit ist im Hintergrund längst entschieden das abgewickelt wird.
Johannes
19. November 2013 @ 12:12
Unfair wäre es, wenn die Bankenunion mit einem Fonds kommen würden. Denn wer wird wohl zahlen müsssen, wenn der Fond leer ist??? Genau, wir Steuerzahler. Banken über den Euro retten, na anti-europäischer geht es ja nicht mehr. Wer Banken rettet ist gegen die EU, so einfach ist das, und wer will schon gegen die EU sein, gell 😉