Zieht London die EU in einen Feldzug gegen Iran? (II)

Immer wieder die Briten: Ähnlich wie im Vorfeld des Irakkriegs kommen auch in der Irankrise immer neue Vorwürfe (oder Vorwände?) aus London. Jüngster Vorfall: Iran soll einen Öltanker bedrängt haben.

Der Iran habe versucht, die Fahrt eines britischen Öltankers durch die Straße von Hormus zu stoppen, meldet „Reuters“. Nach der Drohung eines britischen Kriegsschiffes hätten die iranischen Boote aber abgedreht, erklärte die Regierung in London. 

Hintergrund sind die wachsenden Spannungen in der Region nach einem massiven US-Truppenaufmarsch. Zuletzt war Iran von den USA beschuldigt worden, zwei Öltanker angegriffen zu haben. Auch dieser Vorfall war umstritten.

In beiden Fällen versuchen die Briten, auch die EU in die Affäre hineinzuziehen. Diesmal ist der Plot recht kompliziert. Angeblich ist das iranische Manöver eine Retourkutsche für einen Vorfall vor Gibraltar.

Die britische Marine hatte am Donnerstag vergangener Woche die „Grace 1“ vor Gibraltar festgesetzt. Der Tanker soll nach Syrien unterwegs gewesen sein, was ein Verstoß gegen die EU-Sanktionen gegen das Land wäre.

Seht her, wir setzen die EU-Sanktionen um, so die Botschaft der Briten nach Brüssel. Und dafür werden wir von Iran bestraft – mit dem Vorfall in der Straße von Hormus. Doch gibt es diesen Zusammenhang wirklich?

Und seit wann werden EU-Sanktionen gegen Syrien auch auf Drittländer wie Iran angewandt? Bisher machten so etwas nur die Amerikaner.

Jetzt versuchen die Briten offenbar, die EU mit ähnlichen Methoden in den Konflikt mit Iran hineinzuziehen…

Siehe auch „Zieht London die EU in einen Feldzug gegen Iran? (I)“