Nur noch ein Diesel-Motor

“Wir schaffen das.” Mit dieser Botschaft traten Kanzlerin Merkel und Präsident Hollande gemeinsam vors Europaparlament. Doch der deutsch-französische Motor zieht nicht mehr – oder nur mit Tricks wie bei VW.

Großbritannien macht nicht mit. Irland macht nicht mit. Dänemark macht nicht mit. Osteuropa steht auf der Bremse. Also muss das deutsch-französische Paar wieder ran, dachten sich wohl Merkel und Hollande.

Doch viel mehr als ein vages Bekenntnis zu “mehr Solidarität” und “mehr Europa” hatten sie nicht zu bieten. Schon in der Flüchtlingskrise ziehen sie nicht wirklich an einem Strang.

Hollande wollte zunächst nichts von den EU-Quoten wissen. Erst als Deutschland im Alleingang die Grenzen öffnete und Merkel das Ruder übernahm, sprang er auf den fahrenden Zug.

“Hollande ist Merkels Vizekanzler”

Das brachte ihm Hohn und Spott vom rechtsextremen “Front National” ein. Frankreich sei nur noch eine deutsche Provinz, Hollande der Vizekanzler Merkels, ätzte FN-Führerin M. Le Pen.

Immerhin ist es Frankreich in diesem Sommer gelungen, den drohenden Grexit zu verhindern. Bei der Sicherheitspolitik sieht sich Hollande sogar noch in einer europäischen Führungsrolle.

Doch in Wahrheit macht auch hier Merkel ihrem “Freund” den Rang streitig. In der Ukraine-Russland-Politik gibt sie den Ton an, Hollande ist nur Junior-Partner im “Normandie-Format”.

Merkels Europa steckt im Sumpf

Ein gemeinsamer Motor für Europa wird daraus wohl nicht mehr – oder nur mit Tricks wie beim VW Diesel. Wenn die Rhetorik abgestellt wird, erkennt man wieder das deutsche Europa.

Und das steckt knietief im Sumpf…