Wie der Brexit den Fußball beeinflussen könnte

Die Querelen um den Brexit hören nicht auf. War vor einigen Wochen noch angenommen worden, dass Theresa May sich schon mit der Europäischen Union und dem eigenen Parlament einigen würde, ist seit ihrem Rücktritt und der Wahl von Boris Johnson als ihrem Nachfolger noch mehr Chaos ausgebrochen.

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Kürzlich wurden auf Druck der britischen Regierung Dokumente veröffentlicht, wonach Experten mit Lieferengpässen wichtiger Güter wie Nahrungsmittel und Medizin rechnen. Zudem werden Ausschreitung von Befürwortern und Gegnern des Brexits gerechnet.

Johnson scheint dies ziemlich egal zu sein. Er schickte das Parlament in den Zwangsurlaub, um Debatten um eine Verschiebung des Austritts oder ein erneutes Referendum in Großbritannien im Keim zu ersticken. Er will den harten Brexit und wird alles dafür tun, dies zu erreichen.

Die Auswirkungen eines harten Brexits würden viele Wirtschaftszweige in ganz Europa treffen. Es wird viel spekuliert, was genau die Folgen eines ungeordneten Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union wären, doch sind dies alles Spekulationen.

Auf jeden Fall wären besonders Wirtschaftszweige in Großbritannien betroffen, die regen Handel mit Festlandeuropa betreiben. Der angesehene Sportökonom Dr. Tom Markham diskutierte schon vor längeren die Auswirkungen des Brexits auf den Fußball.

Natürlich wäre in erster Linie die englische Premier League betroffen. Sie gilt als stärkste Fußballliga der Welt und lockt die größten Stars auf die Insel. Diese können hier bisher wegen der großen Finanzkraft deutlich mehr für Gehälter und Ablösesummen zahlen als die Konkurrenz.

Der Brexit könnte zu einer Abschwächung des Pfunds führen und somit die Finanzkraft der Premier League Clubs schwächen. Schon länger fordern Spieler bei Gehaltsverhandlungen mehr Geld, da sie die Auswirkungen des Brexits fürchten.

Es wird zwar nicht damit gerechnet, dass die Premier League an Strahlkraft verlieren wird, doch werden sich die Clubs in Zukunft wohl schwerer tun, die absoluten Topstars zu verpflichten, da ihre aktuell noch überlegene finanzielle Situation sich abschwächen wird.

Es wird zudem darüber spekuliert, wie sich der Brexit auf die Arbeitserlaubnisse der Spieler auswirken wird. Aktuell ist es sehr einfach, eine Arbeitserlaubnis für einen europäischen Spieler zu erhalten, da er sich ja in der Europäischen Union befindet. Der Austritt Englands könnte dies deutlich erschweren.

Für den britischen Fußball könnte der Brexit aber auch Vorteile mit sich bringen. Ist es teurer und schwerer ausländische Spieler zu verpflichten, werden Vereine in Zukunft häufiger auf britische Jungspieler setzen. So würde sich die Situation der englischen Nationalmannschaft nachhaltig stärken.

Heute suchen viele junge britische Talente noch ihre Chance im Ausland, da sie dort mehr Einsatzzeit erhalten und sich besser entwickeln können. Prominentestes Beispiel ist Jadon Sancho, der mit 17 Jahren von Manchester City zu Borussia Dortmund wechselte und sich dort zu einem der gefragtesten Jungspieler in Europa entwickelte.