Widerstand gegen Erdogan hilft

Die Niederländer haben es bewiesen: Widerstand gegen den türkischen Sultan Erdogan und seine Provokationen hilft, Wahlen zu gewinnen. Ein Sieg für die EU war es trotzdem nicht.

Mit seiner harten Haltung gegen Erdogan und dessen Jubel-Türken hat der liberale Premier Rutte mehr Stimmen eingefahren als EU-Gegner und Islam-Hasser G. Wilders. Das ist die gute Nachricht.

Sie zeigt, dass es richtig war, sich von Erdogan nicht erpressen zu lassen. Genau das hat Merkels „Schlüsselpartner“ ja versucht. Er drohte mit Vergeltung, sollten Wahlkampfauftritte nicht möglich sein.

Allerdings ist Rutte kein strahlender Sieger. Sein Erfolg war nur möglich, weil er Attitüden und Argumente des Wilders-Lagers übernommen hat, bis hin zur islamfeindlichen Rhetorik.

Außerdem steht der VVD-Mann ohne Mehrheit da. Sein sozialdemokratischer Koalitionspartner ist abgestürzt. Die Regierungsbildung wird schwierig, Rutte könnte seinen Premierminister-Posten verlieren.

Und das „Ja zu Europa“, das etwa die „Tagesschau“ aus dem Ergebnis herausliest, war es am Ende auch nicht. Denn dann hätten die bisher mitregierenden Sozis ja auch zulegen müssen. Haben sie aber nicht.

Für Eurogruppenchef Dijsselbloem und EU-Kommissionsvize Timmermans könnte es nun eng werden. Die prominenten PvdA-Politiker müssten, wenn sie die Wahl ernst nehmen, eigentlich zurücktreten…