Lindner keilt gegen von der Leyen

Unter Frau von der Leyen habe Europas Wettbewerbsfähigkeit nachgelassen, kritisiert Wirtschaftsminister LIndner. Der FDP-Mann hat recht – aber aus anderen Gründen, als er wohl meint.

Von der Leyens Amtszeit seien verlorene Jahre für die Wettbewerbsfähigkeit der EU gewesen, sagte Lindner bei einem Treffen der europäischen Finanzminister in Luxemburg.

Es sei in den vergangenen Jahren nicht um die Stärkung der Wirtschaft gegangen, so der FDP-Chef im Wahlkampfmodus. Die CDU-Politikerin habe andere Schwerpunkte gesetzt.

Gemeint ist wohl der “Green Deal”, der in der Tat viele “bürokratische Lasten” mit sich brachte. Allerdings war dieser Deal ausdrücklich als Wachstumsförderungsprogramm gedacht.

Die EU werde klimafreundliche “Zukunftstechnologien” entwickeln und neue Märkte erobern, dachte von der Leyen. Auch der Emissionshandel ist marktwirtschaftlich angelegt.

Doch beides hat nicht wie erwartet funktioniert. Bei Sonne, Wind und E-Autos hat China die EUropäer abgehängt. Im Emissionshandel sind die Preise zuletzt wieder verfallen. Die “grünen” Investitionen sind zu niedrig.

Der “Green Deal” ist (vorläufig) gescheitert, ein Wachstumsprogramm war er nicht. Das eigentliche Problem liegt jedoch woanders: Im Wirtschaftskrieg mit Russland – und beim “Inflation Reduction Act” (IRA) der USA.

Fataler Schmusekurs mit Biden

Der Wirtschaftskrieg hat Energie in Deutschland massiv verteuert. Und der IRA zieht die energiehungrigen Unternehmen nach Amerika. Von der Leyen hat es jedoch nicht gewagt, sich mit US-Präsident Biden anzulegen.

Stattdessen ist sie auf Schmusekurs gegangen. Die Russland-Sanktionen wurden zusammen mit Biden konzipiert, beim wettbewerbsverzerrrenden IRA hat man auf eine Klage vor der WTO verzichtet. Beides rächt sich nun.

Lindner hat diese Probleme jedoch nie angesprochen. Er will mindestens genauso “transatlantisch” sein wie von der Leyen. Nun schafft er Deutschland auch noch neue Probleme – mit seinem Sparkurs…