Wenn Oettinger nicht Deutscher wäre…

…dann müsste er jetzt seinen Hut nehmen. Denn der neue Skandal, der sich um Ungarns Orban, einen dubiosen Lobbyisten und einen Flug im Privatjet dreht, ist empörend. Die Ethikregeln wurden verletzt.

Gerade einmal zwei Wochen ist es her, dass Oettinger über „Schlitzaugen und Schlitzohren“ herzog. Kommissionschef Juncker ermahnte ihn danach, nur noch zu seinen Fachthemen zu reden.

Doch Oetti plauderte munter weiter – zu allen möglichen und unmöglichen Themen. Er ist täglich auf Sendung, und belästigt uns und die Kommission mit seinen Altherren-Sprüchen.

Nur zum Flug im Privatjet des früheren Daimler-Managers Mangold zu einem Treffen mit Ministerpräsident Orbán nach Ungarn will er – fast – nichts sagen. Außer, dass alles ok sei. „Die Anschuldigungen sind nicht wahr“, twittert der CDU-Mann.

Wegen eines Termins mit Orbans habe er keinen normalen Flieger nehmen können, heißt es in seinem Umfeld. Europaabgeordnete haben das gecheckt und vier reguläre Flüge am fraglichen Tag gefunden!

Wenn Oettinger nicht Deutscher wäre, müsste ihn Juncker nun entlassen – wegen eines eklatanten Verstoßes gegen die Ethikregeln, die einem Kommissar verbieten, Geschenke im Wert von über 150 Euro anzunehmen.

Aber als Deutscher wird er natürlich von höchster Stelle in Berlin protegiert – im Gegensatz zum früheren maltesischen Kommissar Dalli, der über einen bloßen Verdacht stolperte...