Wegen EU-Sanktionen: Russland setzt Getreidedeal aus
Es war abzusehen: Weil ein Teil des Getreidedeals mit der Ukraine nicht umgesetzt bzw. behindert wird, legt Russland das Abkommen nun vorläufig auf Eis.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, Russland werde die Vereinbarung wieder einhalten, sobald seine Forderungen erfüllt seien.
Das Abkommen, das im vergangenen Sommer von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt wurde, sollte am Montagabend auslaufen.
Die EU ist nicht Teil des Deals, hat jedoch Sanktionen gegen Russland verhängt, die nach russischer Darstellung den Export russischen Düngers und Getreides behindern.
In Brüssel war zuletzt im Gespräch, der russischen Landwirtschaftsbank wieder den Zugang zum Zahlungssystem SWIFT zu erlauben. Über SWIFT werden auch Geschäfte in Afrika abgewickelt.
Die Verhandlungen wurden hinter verschlossenen Türen durchgeführt. Die EU sieht ihre Sanktionen nicht als Teil der Diplomatie, sondern als Mittel im Wirtschaftskrieg gegen Russland…
Siehe auch “Lost in Sanctions”
KK
18. Juli 2023 @ 13:49
@ Stef:
„Die aktuellen Verrenkungen der hiesigen Massenmedien, um von diesem unangenehmen Sachverhalt abzulenken, sind beträchtlich.“
Wieso abzulenken? Sie schweigen ihn doch grösstenteils tot!
Dass hier wie schon bei den beiden Minsker Abkommen der Westen seinen Teil der Abmachungen nicht einhält – wgaf?
ebo
18. Juli 2023 @ 13:54
Stimmt, die meisten deutschen Medien berichten nicht einmal über die Hintergründe. Und bei der EU in Brüssel tut man so, als habe man mit all dem nichts zu tun. Dass die Sanktionen die Ärmsten treffen könnten, ist für EU Politiker undenkbar
Stef
18. Juli 2023 @ 11:36
Das Scheitern des Getreidedeals zeigt doch vor allem die Machtlosigkeit der EU. Unter der Regie Erdogans wurde ein Deal abgeschlossen und die EU konnte ihren Teil zu der von ihr befürworteten und für wichtig erklärten Vereinbarung nicht einhalten. Die USA waren schlicht und ergreifend gegen den Wiederanschluss der Landwirtschaftsbank an SWIFT.
Die aktuellen Verrenkungen der hiesigen Massenmedien, um von diesem unangenehmen Sachverhalt abzulenken, sind beträchtlich.
KK
17. Juli 2023 @ 14:13
“Die EU sieht ihre Sanktionen nicht als Teil der Diplomatie, sondern als Mittel im Wirtschaftskrieg gegen Russland…”
Man könnte auch “Sonderoperation” sagen?
Wie auch immer, ohne UN-Mandat, was sie nunmal sind, sind sie ebenso völkerrechtswidrg wie die russische “Sonderoperation”.