Timmermans setzt sich ab

Auch das erste TV-Duell im deutschen Fernsehen, die „Wahlarena“, brachte keine echte Auseinandersetzung. Die Spitzenkandidaten Manfred Weber (EVP, Konservative) und Frans Timmermans (S&D, Sozialdemokraten) haben sich geschont. Immerhin wurden Unterschiede deutlich.

Vor allem bei drei Themen waren Weber und Timmermans klar unterscheidbar. Bei Klimaschutz, Wahlrecht und Sozialpolitik unterscheiden sich Mitte-rechts und Mitte-links deutlich.

  • CO2-Steuer. Timmermans will eine CO2-Steuer zum Klimaschutz „unbedingt“ und „schnell“ auf europäischer Ebene einführen. Dies müsse aber dann auch „mit sozialer Gerechtigkeit“ erfolgen. Weber lehnt das ab und und warnte vor steigenden Benzin- und Heizölpreisen. Das Publikum klatschte für Timmermans.
  • EU-weite Listen. Timmermans sprach sich für EU-weite Wahllisten aus, damit die Spitzenkandidaten nicht nur in ihrem Wahlkreis gewählt werden können. Weber lehnte das ab, konnte es jedoch nicht klar begründen. Die EU-Listen waren an CDU und CSU gescheitert. Noch ein Punkt für Timmermans.
  • Arbeitslosenfonds. Timmermans spricht sich für eine „Arbeitslosen-Rückversicherung“ aus, damit EU-Länder in der Krise nicht zuerst bei den Arbeitslosen kürzen müssen. Weber war wieder dagegen. Es könne nicht sein, dass Deutschland für Länder wie Griechenland zahle, die weniger arbeiten.  Unentschieden.

Fazit: Es war mehr eine Informations-Sendung, die dem Kennenlernen der Kandidaten und ihre Positionen diente. Wahlkampf-Stimmung kam nur bei der CO2-Steuer auf. Immerhin fällt die Entscheidung zwischen Schwarzen und Roten nun ein wenig leichter…

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