Wäre das Leben ohne die EU schlechter?

Nein, diese Frage stellt kein Euroskeptiker. Diese Frage hat der durchaus EU-freundliche Brüsseler Thinktank „Friends of Europe“ in einer Umfrage aufgeworfen – um zu zeigen, dass die EU zählt (#EuropeMatters). Das Ergebnis ist ernüchternd.

Denn 64 Prozent der Befragten sind nicht davon überzeugt, dass ihr Leben ohne die EU schlechter wäre. Umgekehrt gesagt: Nur jeder Dritte glaubt an einen praktischen Mehrwert der Union.

Die EU müsse ihre Leistungen besser präsentieren und sich mehr um die Sorgen der Menschen kümmern, schließen die „Freunde Europas“ aus diesem Ergebnis. Dafür brauche es eine grundlegende EU-Reform, so FoE-Trustee P. Lamy.

“Without change and reform, the EU will remain irrelevant to a majority of its citizens”

Dummerweise ist die EU-Reform de facto gescheitert. Sie war für den letzten EU-Gipfel im Juni groß angekündigt worden – doch weder bei der Flüchtlingspolitik noch bei der Euro-Reform gab es nennenswerte Fortschritte.

Dies könnte sich als großes Handicap bei der Europawahl erweisen – denn womit will die EU die Bürger davon überzeugen, dass sie doch (noch) zählt? Nun, in der Außenpolitik sei die Union doch wirklich unverzichtbar, heißt es neuerdings in Brüssel.

Doch sorgt die EU tatsächlich für mehr Sicherheit, vermag sie US Präsident Trump zu widerstehen? Oder fällt sie in einen Kalten Krieg mit Russland zurück? Bisher sieht es eher nach Letzterem aus…