Von “Aufbruch” redet keiner mehr (II)

Ach, was wurde nicht alles über die deutsch-französische Freundschaft und den gemeinsamen “Aufbruch für Europa” geschrieben. Die Regierungsklausur in Meseberg zeigt: alles Schnee von gestern.

Von “Aufbruch” sprach niemand mehr – genau, wie in diesem Blog vorhergesagt. Selbst in der regierungsamtlichen Darstellung der Klausurtagung kommt das Wort nicht mehr vor. “Den Wandel der Arbeit gestalten”, heißt es dort.

Dass am Dienstag auch EU-Kommissionschef Juncker in Meseberg vorbeischaute, ist dem @regsprecher ebenso wenig eine Erwähnung wert wie die deutsch-französische Freundschaft, die die EU angeblich voranbringen soll.

“Frankreich und Deutschland sind kein Europa-Paar mehr”, konstatiert die Politikwissenschaftlerin U. Guérot. Nicht nur in Meseberg, sondern auch im Europaparlament in Straßburg gehen beide Länder schon wieder getrennte Wege.

Während Frankreichs Sonnenkönig Macron dort einen “Marsch für Europa” lanciert, lässt Merkel europaweite Wahllisten stoppen. CDU/CSU dürfen derweil mit V. Orbans Fidesz-Partei gemeinsame Sache machen.

Nun gut, EUropa war noch nie eine Herzensangelegenheit der Kanzlerin. Es war die SPD, die den “Aufbruch” ins Regierungsprogramm schrieb. Doch nun scheint sie sich nicht mehr daran zu erinnern…