Voice of Europe: Brüssel sperrt russische Medien
Die Internetseite “Voice of Europe” soll russische Propaganda verbreitet haben. Zur Strafe sperrt Brüssel gleich noch drei andere Medien.
Die EU-Botschafter sprachen sich für ein EU-weites Veröffentlichungsverbot aus. Betroffen sind neben “Voice of Europe” die staatliche russische Agentur Ria Nowosti sowie die Zeitungen “Iswestija” und “Rossiskaja Gaseta”.
Die EU wirft ihnen die Verbreitung “russischer Propaganda” vor. “Voice of Europe” soll zudem Geld an AfD-Abgeordnete gezahlt haben. Beweise liegen allerdings nicht vor; die Geheimdienste halten ihr Wissen zurück.
Selbst das (angeblich) betroffene EU-Parlament tappt im Dunkeln. Mehrere Appelle von EU-Abgeordneten, die Vorgänge offen zu legen, verliefen im Sande. Der angeblich involvierte AfD-Mann Krah bestreitet alle Vorwürfe.
Unklar ist auch, warum neben der umstrittenen Website – die in Brüssel kaum jemand kannte – gleich drei weitere russische Medien gesperrt wurden. Eine detaillierte Begründung steht noch aus. Allerdings hat die EU bereits “Übung”.
Gleich zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine waren “RT” und “Sputnik” gesperrt worden. Damals gab es nicht einmal eine Rechtsgrundlage. Die EU-Kommission handelte in Eigenregie – obwohl sie nicht zuständig war.
Das hat sich mittlerweile geändert. Nun kontrolliert Brüssel auch die Medien – mit den nun sichtbaren Folgen. Die Kontrolle folgt offenbar nicht journalistischen, sondern (geo-)politischen Motiven…
Siehe auch “Neue EU-Mediengesetze: Big Brother in Brüssel?”
Arthur Dent
15. Mai 2024 @ 23:19
“Hör auf mich, glaube mir – Augen zu, vertrau mir” singt die Schlange Kaa im Dschungelbuch.
Vertrauen auch Sie nur seriösen Quellen, den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten und ihrer Regierung 🙂
umbhaki
15. Mai 2024 @ 22:36
Ich weiß nicht, ob der Betreiber dieser Seite hier Schwierigkeiten bekommen könnte, wenn er das hier veröffentlicht. Im Zweifel, lieber @ebo, bitte einfach nicht freischalten!
Alle der in diesem Artikel erwähnten Homepages sind auch von Deutschland aus völlig normal erreichbar, das habe ich gerade ausprobiert. Man muss nichts weiter tun als in den Einstellungen seines Browsers einen DNS-Server einzustellen, der nicht von den Helfern der Frau v. d. Leyen befingert wird – zum Beispiel den US-amerikanischen Dienst »Cloudflare«. Wie das geht: Bitte recherchieren, es gibt reichlich Anleitungen im Internet.
Ach ja: Der Browser »Firefox« verfügt inzwischen über eine Übersetzungsfunktion. Die funktioniert noch nicht perfekt, aber es reicht, dass sogar ein ungebildeter Hanswurst wie ich russische Internetseiten lesen kann …
Wem die jetzt im FF eingebaute Übersetzerfunktion noch nicht gut genug ist, der kann sich das eine oder andere AddOn zulegen, das dieselbe Funktion anbietet, unter anderem von DeepL, die wohl derzeit führend sind in Sachen Qualität der Übersetzung.
ebo
15. Mai 2024 @ 23:28
Fehlt da nicht ein Link? Oder was ist mit “das hier” gemeint?
umbhaki
16. Mai 2024 @ 11:43
Hallo @ebo, mit „das hier“ meinte ich meinen eigenen Beitrag. Da hatte ich Sorge, dass Sie Ärger bekommen könnten, wenn Sie Tipps veröffentlichen, mit denen die EU-Zensur umgangen werden kann.
Umso besser, wenn Sie da kein Risiko – oder jedenfalls kein unkalkulierbares – sehen.
Helmut Höft
16. Mai 2024 @ 08:11
Betreffend Übersetzungen noch’n Tipp: deepl.com. Entweder kleines Abo (lohnt sich) oder häppchenweise übersetzen. Hilfsweise aus ru in en und de, dann kriegt man 99,8% Qualität.