Syrien bekommt (noch) keine EU-Hilfe
Nach dem verheerenden Erdbeben hat die EU mehr als 1000 Helfer in die Türkei geschickt. Das ebenfalls betroffene Syrien muß weiter auf Hilfe warten – angeblich fehlt eine Anfrage.
Bisher liege kein Hilfsbegehren aus Syrien vor, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Der Katastrophenschutz-Mechanismus sei daher nur für die Türkei ausgelöst worden.
Dies schließe jedoch keine humanitäre Hilfe aus. Doch auch davon ist bisher nichts zu sehen. Dabei ist die Lage in Syrien noch verzweifelter als in der Türkei.
Infolge westlicher Sanktionen gegen das Assad-Regime liegt die Infrastruktur brach. In den Krankenhäusern fehlen Geräte und Medikamente, Helfer kommen kaum in die betroffenen Regionen.
Zu den Sanktionen sagte die EU-Behörde jedoch nichts. Es blieb auch unklar, ob und wann humanitäre Hilfe in Syrien eintreffen wird.
Dass es auch anders geht, zeigt Griechenland: Obwohl das Land mit der Türkei verfeindet ist, hat es sofort Hilfe angeboten – und das ohne einen Antrag aus der Türkei…
Siehe auch Zehn Jahre Syrien-Drama: Scheitern mit Sanktionen Mehr zu Syrien hier
P.S. Zur Lage in Idlib und zum türkischen Einmarsch in Syrien hört man übrigens auch nichts in Brüssel. Was für ein Unterschied zur Ukraine…
P.P.S. Syrien hat nun einen Hilfsantrag bei der EU gestellt. Die EU-Kommission ermutigt die Mitgliedsländer zur Unterstützung. Bin mal gespannt, was daraus wird!
Hekla
7. Februar 2023 @ 19:07
@KK: es ist schon erstaunlich, dass Baerbock, die Russland „ruinieren“ will und ihm auch kurzerhand schon mal den Krieg erklärt hat, jetzt u.a. Russland aufgefordert hat, auf die syrischen Konfliktparteien einzuwirken, damit die humanitäre Hilfe fließen kann. Aber vielleicht lernt die Chefdiplomatin jetzt, dass Diplomatie tatsächlich zielführender sein kann, als ihr übliches laute, undurchdachte Gepoltere. Würde man sie in Moskau diplomatisch noch halbwegs respektieren können, hätte sie jetzt vielleicht für die syrischen Erdbebenopfer wirklich etwas bewirken können. Schade!!
A. Varese
7. Februar 2023 @ 16:41
Zur generellen Lage in Syrien hier ein Hinweis auf die Seite von Karin Leukefeld:
https://leukefeld.net/
ebo
7. Februar 2023 @ 16:41
Danke, sehr hilfreich!
KK
7. Februar 2023 @ 14:07
Baerbock (in ihrer gewohnt abgehackten, stockenden Redeweise, die eher an einen aus irgendwo gespeicherten einzelnen Worten und Satzfragmenten zusammengestückelten als an einen aus dem Mund eines lebenden Menschen vorgetragenen Text gemahnt – können wir eigentlich sicher sein, dass das nicht ein IT-gesteuerter Klon ist?) auf der heutigen PK:
“Aber auch in Syrien, wo die Menschen unter dem Assad-Regime auf keine Hilfe hoffen können…”
Hier wieder die übliche Vorgehensweise Baerbocks, einer anderen Regierung (unliebsame werden ja durchweg als “Regime” bezeichnet”) ohne jeden Beleg etwas Böses – hier: Verweigerung der Hilfe für Erdbebenopfer – aus der Luft heraus zu unterstellen.
Wo doch die Nachrichtenlage aus der Region, immerhin auch ein “Kriegsgebiet”, in dem der NAhTOd-Partner TR eine wesentliche Rolle spielt und den Angreifer von aussen gibt, bisher nur lückenhaft ist, und die Hilfe hierdurch zusätzlich erschwert.
Auch auf der türkischen Seite rollt die Hilfe laut Radionachrichten wenn dann nur schleppend an. Es sind halt Strassen und Brücken zerstört, ebenso Flüghäfen – was erwartet Frau B. eigentlich? Magie? Einen weissen Ritter auf einem fliegenden Pferd?
Überdies weiter in der PK zur Krisenregion Kaukasus wirft Baerbock Putin eine “destabilisierende Rolle” vor – auf die destabilisierende Rolle der TR in den Konflikt um Armenien/Aserbaidschan, die wesentlich aktiver ist als die Russlands, mal wieder kein abgehacktes Wort aus dem Mund unserer ach so werteorientierten Aussenministerin.
Mit dieser Aussenministerin scheint bundesdeutsche Diplomatie eher zu so etwas wie institutioneller Volksverhetzung zu verkommen. Ich schäme mich für solch eine “Vertretung”.
european
7. Februar 2023 @ 13:33
Zu den Syrien-Sanktionen kann man sehr viel in den Lueders-Buechern lesen. Wir sanktionieren das Assad-Regime, bestrafen die Bevoelkerung, und klammern dabei aus, dass die sogenannten Rebellen viel schlimmer sind, als das Assad-Regime.
Die Bevoelkerung jedoch weiss das.
Es ist beschaemend, dass nicht mal ein Hilfsangebot kommt. Menschliche Schicksale sind denen auch egal. Es geht ums Prinzip.
WIR sind immer die Guten.
Ute Plass
8. Februar 2023 @ 14:34
Erdbeben: Bremer Aufruf für Spenden und für sofortige Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien
https://www.nachdenkseiten.de/?p=93531