Le Pen lässt Federn, die EU auch

Es sollte eine große TV-Debatte werden – und endete im Chaos. Die „kleinen“ Kandidaten für die Präsidentschaftswahl in Frankreich sorgten für Unruhe, FN-Frontfrau Le Pen geriet in die Defensive.

Die Nationalisten-Führerin wurde regelrecht in die Zange genommen. Der parteilose Macron warf ihr vor, dieselben Lügen wie ihr Vater aufzutischen. „Nationalismus bedeutet Krieg“, warnte er wie einst Mitterrand.

Der Linke Mélenchon, der sich nach Ansicht vieler Beobachter am besten aus der Affäre zog, warf Le Pen ihre (gespielte) Nähe zur Kirche vor: „60 Prozent der Franzosen glauben gar nichts.“

Unn dann versuchten auch noch mehrere „kleine“ Kandidaten, Le Pen in der Europapolitik rechts zu überholen und der EU die Schuld für Frankreichs Probleme in die Schuhe zu schieben.

Generell kam die EU nicht gut weg an diesem Abend. Nur Macron und der Konservative Fillon verteidigten die Union. Mélenchon forderte, die EU-Verträge zu kündigen und drohte mit seinem Plan B.

„Deutschland ist nicht unser Feind, sondern ein Partner“, fügte er hinzu. Er hoffe, dass Berlin seiner Europapolitik ändert, sonst müsse man eben Hardball spielen. Offenbar kommt das an in Paris...