“Sanktionen fordern ihren Preis” – Stagnation droht

EU-Wirtschaftskommissar Gentiloni hat eingeräumt, dass die Sanktionen gegen Russland das Wachstum in der EU dämpfen. Es sei aber zu früh, um zu sagen, ob die Verlangsamung zu einer Stagnation führen werde.

Das bisher angestrebte Ziel von 4 Prozent Wachstum sei nicht mehr zu erreichen, sagte der Italiener in Washington. Neben den hohen Energiepreisen wirkten sich auch die Probleme in den Lieferketten dämpfend aus.

Beides wird durch die EU-Sanktionen verschärft, räumte Gentiloni ein. Zitat aus seiner Rede über “Transatlantic economic policy in times of war”:

Explicit embargoes, implicit bans and voluntary withdrawal from trade are inevitably having an impact on commerce. This may prove particularly important for some Member States with stronger links to Russia. In the Baltic states, for instance, exports to Russia account for some 5% to 8.5% of total exports, compared to 1.8% for the EU as a whole.

So while we continue to stand by the sanctions decisions which we have coordinated with our allies, we also have to be honest with our citizens: this strategy is not without a price.

Der Preis der Sanktionen ist offenbar schon so hoch, dass die EU das noch vor Ostern geplante Ölembargo aufgeschoben hat. Mit einer Entscheidung wird nun erst beim EU-Sondergipfel Ende Mai gerechnet.

Dann dürften wir wohl auch wissen, ob eine Stagnation droht – oder sogar eine Rezession. In Deutschland wird der Einbruch, wie man hört, besonders heftig sein…

P.S. Auch Energiekommissarin Simson schlägt Alarm: “EU warns next winter may be ‘difficult for European economy”