Vertagen, bis Schäuble weg ist

Deutschland streitet weiter mit dem IWF um einen Schuldennachlass für Griechenland. Nun hatte Finanzminister Schäuble eine geniale Idee: Man könnte den Konflikt doch einfach vertagen, bis er weg ist!

Das war jedenfalls der letzte Schrei beim Treffen der Eurogruppe am Dienstag. Der Schuldenstreit könne bis nach der Bundestagswahl 2017 verschoben werden, hieß es. Danach ist Schäuble wohl nicht mehr im Amt.

So oder so bleibt die harte, ökonomisch widersinnige deutsche Haltung das Haupthindernis für eine Lösung der griechischen Krise. Das zeigte sich auch bei der Debatte über das griechische Austeritätsprogramm.

Obwohl Premier Tsipras Sparmassnahmen durch das Parlament gepeitscht und einen noch nie dagewesenen Kürzungs-Automatismus eingeführt hat, forderte Schäuble weitere Nachbesserungen.

Daran werde die geplante Auszahlung eines neuen Hilfskredits von 10,3 Mrd. Euro an Athen zwar nicht scheitern, sagten Diplomaten am Rande des Eurogruppen-Treffens.

Allerdings soll die Hilfe in mehrere Tranchen zerlegt werden, so dass Tsipras länger warten muss – und die Eurokrise auf kleiner Flamme weiter kochen kann. Hoch lebe Schäuble!