Vereint gegen Putin: Die EU ruft USA und Nato zu Hilfe gegen „Desinformation“

Die EU sucht die Hilfe der USA und der Nato gegen „Desinformation“ aus Russland. Sogar Präsident Putin wird beschuldigt, „Lügen“ zu verbreiten. Einen Extra-Alarm gibt es für die Bundestagswahl.

Die EU will ihren Kampf gegen „Desinformation“ aus Russland ausweiten. Dabei arbeite man eng mit den USA, Großbritannien und der Nato zusammen, sagte die zuständige EU-Kommissarin Vera Jourova.

Sie sei „stolz“ auf das transatlantische Netzwerk, in das auch Außen- und Verteidigungsministerien eingebunden werden, so Jourova. Gemeinsam habe man ein Alarmsystem für „besonders gefährliche“ Fake News aufgebaut.

Doch welche Falschmeldungen sind gefährlich? Bisher konzentrierte sich die EU auf Nachrichten aus russischen Medien. Die Stabsstelle „Stratcom East“ wertet regelmäßig die Berichte von „RT“, Sputnik und anderen Plattformen aus.

Dabei kam sie zu dem Ergebnis, dass Deutschland besonders „bedroht“ sei. Wer die EU-Berichte nachliest, stellt allerdings fest, dass sich die „Desinformation“ fast ausschließlich an ein russischsprachige Publikum richtet.

Deutsche Medien greifen diese Informationen selten bis nie auf. Deshalb kann die deutsche Öffentlichkeit auch nicht „gefährdet“ sein. Die Journalisten machen ihren Job als „Gatekeeper“, russische „Fakes“ kommen nicht durch.

Das hindert die „Infokrieger“ jedoch nicht, immer öfter Alarm zu schlagen. So warnte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble jüngst vor „ausländischer Einmischung in die Bundestagswahl“. Gemeint ist natürlich Russland.

Schäuble schlägt vor, „über russischsprachige Influencer in den sozialen Netzwerken etwas (zu) bewirken und für die Gefahren der Manipulation und Propaganda (zu) sensibilisieren“. Außerdem müsse man den Verantwortlichen in Moskau auf die Finger klopfen.

Doch was, wenn die „Desinfo“ direkt von Putin kommt? Diese Sorge macht sich nach einem Gastbeitrag in der „Zeit“ in Berlin und Brüssel breit. Putin hatte darin zwar für Völkerverständigung und Kooperation geworben.

Doch das wird von unseren „Infokriegern“ als besonders perfide empfunden. Putins Gastbeitrag sei nichts anderes als „Desinformation eines Despoten“, hieß es sogar im „Deutschlandfunk“. Die „Bild“ sprach schlicht von „Lügen“ (zitiert nach „Nachdenkseiten“).

Wird nun also sogar die „Zeit“ von Moskau unterwandert? Darf man Putin gar nicht mehr zu Wort kommen lassen? Oder haben es wir hier mit einer Paranoia zu tun, die an die schlimmsten Zeiten des Kalten Krieges erinnert?

Fest steht, dass Deutschland und die EU ihr Feindbild pflegen und sich auf Russland einschießen. Zu Fake News aus den USA oder aus UK hingegen sagt man nichts. Dabei kommt sie oft aus dem White House oder Downing Street 10.

Auch die Lügen des türkischen Sultans Erdogan bleiben unbeanstandet. Dabei ist die türkischstämmige „Gemeinde“ in Deutschland wesentlich größer als die russische. Und der Einfluß türkischer „Influencer“ reicht bis ins Kanzleramt…

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P.S. Bei der Nato macht übrigens der frühere Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen gute Geschäfte mit dem Kampf gegen „Fake News“. Er hat dafür eigens eine Agentur gegründet…