USA stellen sich auf Krieg um Taiwan ein, EU verschärft Rhetorik
Die USA bereiten sich auf eine chinesische Invasion in Taiwan noch in diesem Jahr vor. Derweil verschärft die EU ihre Rhetorik gegenüber Peking.
Das US-Militär muss nach Angaben eines hochrangigen US-Admirals womöglich noch in diesem Jahr mit einer Invasion Chinas in Taiwan rechnen, meldet der „Tagesspiegel“.
Aus seiner Sicht müssten sich die USA auf „ein Zeitfenster 2022 oder möglicherweise 2023“ einstellen, sagte Michael Gilday, Chef der US-Marine, in einem Gespräch mit der US-Denkfabrik Atlantic Council.
Staatschef Xi Jinping hatte in seiner Eröffnungsrede beim Parteitag der Kommunistischen Partei gesagt, China werde sich in der Taiwan-Frage „niemals dazu verpflichten, auf die Anwendung von Gewalt zu verzichten“.
US-Präsident Joe Biden wiederum hat schon früher erklärt, dass die USA in diesem Fall militärisch eingreifen würden. Die Spannungen waren nach einem Besuch der US-Politikerin Nancy Pelosi im Sommer gestiegen.
Die Eskalation kommt für die EU zur Unzeit. Sie ist weiter auf den Handel mit China angewiesen und kann – anders als die USA – nicht an zwei Fronten gleichzeitig kämpfen: in der Ukraine und um Taiwan.
Allerdings verschärft auch die EU ihre Rhetorik. Statt wie früher als Partner wird China zunehmend als „systemischer Rivale“ bezeichnet. Auf dem EU-Gipfel wollen die 27 ihr Verhältnis neu bestimmen.
Am Freitag war eine „strategische Debatte“ geplant. Man darf gespannt sein, ob die EUropäer auch in der Taiwan-Frage ihren amerikanischen Freunden folgen – oder ob sie endlich das eigene, europäische Interesse obenan stellen…
Siehe auch „Krieg um Taiwan? Biden sorgt wieder für Unruhe“
P.S. Beim Gipfel fiel kein Wort zu Taiwan, jedenfalls drang davon nichts nach außen. ..
KK
22. Oktober 2022 @ 19:22
@ Armin Christ:
Sie glauben tatsächlich, Scholz hätte eine eigene Meinung? Ich melde erhebliche Zweifel an!
Armin Christ
22. Oktober 2022 @ 19:09
Der Biden, seine Pelosi und der ganze bellizistische Clintonhaufen haben doch nicht mehr alle Waffeln in der Schüssel (oder wie geht das Sprichwort ?). Die vdl und der Borell gehören doch in die gleiche Kategorie und Scholz soll diesem Mord-und-Todschlag anzettelnden Regime endloch mal die Meinung sagen – und zwar die, die er 1988 hatte !!!!
Thomas Damrau
21. Oktober 2022 @ 07:31
Ob die USA an zwei Fronten kämpfen kann, kann ich nicht beurteilen. Wird sie auch nicht müssen: Der Ukraine-Krieg ist ein (zumindest halber) Stellvertreterkrieg.
Spannend sind eher andere Fragen:
– Haben die USA das Geld für zwei Kriege? Spontan sollte man annehmen: Klar, wird halt gedruckt. Interessanterweise kamen diese Woche aber zweifelnde Töne ausgerechnet von den Republikanern ( https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/usa-republikaner-stellen-militaerhilfe-fuer-ukraine-in-frage-18398571.html ).
– Kommt die amerikanische Rüstungsindustrie mit der Waffenproduktion hinterher? Spontane Antwort: Klar. Aber auch da gab es schon mal zweifelnde Töne.
– Wird Taiwan ein Stellvertreterkrieg oder werden die USA diesmal selbst schießen?
– Wird „Zeitenwende-Scholz“ mitschießen?
KK
21. Oktober 2022 @ 00:13
Eigentlich wären in UK mal Neuwahlen fällig – die Tories finden ja offenbar überhaupt kein Personal mehr, dass keinen Dreck am Stecken hat oder auch nur die Probezeit übersteht. Langsam fehlt denen die demokratische Legitimation, den nächsten Regierungschef zu bestimmen…
Holly01
20. Oktober 2022 @ 18:59
Im UK ist Truss gerade aus No. 10 geflüchtet.
Muss Sunak die Koffer überhaupt auspacken oder geht es nur noch den Rekord zu brechen.
Unterhaltsam ist das ja.
Nach „Order, oder, oder“ kam BoJo und Truss hat ja einiges bewegt, die Geldmärkte z.B. das ist schon Unterhaltungswert der mir in Deutschland etwas fehlt.
Scholzis „weiß ich nicht mehr“ wirkt da etwas blass.
european
20. Oktober 2022 @ 20:27
Gestern habe ich gelesen, dass ein großer Teil der Tories Bojo wiederhaben will.
https://www.birminghammail.co.uk/news/uk-news/bring-back-boris-petition-reaches-25288183
Kann man nicht erfinden 😀
KK
20. Oktober 2022 @ 15:01
Müsste man die amerikanischen „Freunde“ nicht künftig konsequent in Anführungszeichen setzen? Denn wer solche „Freunde“ hat bedarf keiner Feinde mehr…