US-Stahlzölle: Von der Leyen hofft immer noch auf Einigung
Die EU-Kommission will auf die neuen US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte mit eigenen Gegenmaßnahmen reagieren. Die europäischen Zölle würden US-Waren im Wert von 26 Mrd. Euro betreffen, kündigte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen an. Wie schon im ersten Zollstreit mit den USA will die EU erneut auf Harley Davidson, Levis Jeans und Bourbon-Whiskey zielen. Allerdings sollen die Gegenzölle erst am 1. April (!) in Kraft treten. Von der Leyen zeigte sich zudem bereit zu Verhandlungen, um die Handelsstreitigkeiten auszuräumen. Die deutsche EU-Politikerin hofft immer noch auf eine Einigung – dabei droht US-Präsident Trump längst mit weiteren Strafzöllen auf deutsche Autos…
palman
12. März 2025 @ 14:52
… und von Mir nur ein kl. LeseTipp: – “Die USA brauchen Importzölle zum Überleben” (!!!) – von Peter HAISENKO (05. Febr. ’25) auf “anderwelt-online.com” !?! – vorneweg gibt es eine bunte Handelsbilanz-Grafik !?! – ER ist ja Ex-Pilot (LH), Verleger und BuchAutor / Journalist !?!
… und mit Hubert von Brunn hat Er längstens das Werk “Die Humane Marktwirtschaft” vorgelegt – evtl. ein AugenÖffner !?! 😉
Arthur Dent
12. März 2025 @ 13:39
Eine Maßnahme wäre, alle US-Militärstützpunkte in Deutschland zu schließen einschließlich der Militärhospitäler. Keine Drehscheibe mehr in den Nahen Osten. Die US-Basen dienen in erster Linie der US-amerikanischen Sicherheit. Das würde schmerzen.
KK
12. März 2025 @ 12:37
EU-Zölle auf digitale Produkte von US-Herstellern – die profitierende Konkurrenz wäre China, und das täte Trump so richtig weh!
ebo
12. März 2025 @ 12:58
Völlig richtig. Doch das will die EU nicht – Irland ist dagegen 🙂
Skyjumper
12. März 2025 @ 11:40
Wenn die Zahlen die ich heute Morgen gelesen hatte stimmen, dann sind zwar 26 Mrd. geplant, aber tatsächlich stehen erst 8 Mrd. fest. Eben die aufgelisteten Motorräder, Jeans und Whiskey. Die anderen 18 Mrd. € an Importwaren die man mit Zöllen belegen könnte muss man überhaupt erst noch finden.
Gute Vorbereitungen auf eine längst im Raum stehende US-Maßnahme sieht irgendwie anders aus. Nicht proaktiv gehandlet zu haben finde ich durchaus richtig. Nicht proaktiv vorbereitet zu haben ist allerdings mal wieder das obligatorische Armutszeugnis der EU.
Michael
12. März 2025 @ 11:30
Halluzinationen sind in der EU Politik inzwischen endemisch!
Stef
12. März 2025 @ 10:50
Psychologisch gesehen ist die selbst gestellte Falle, in der sich unter anderem die vdL-Kommission befindet, sehr interessant.
Man sieht sich als Vasall der USA. Die USA haben sich jetzt aber erlaubt eine Regierung zu wählen, die diese Art von Vasallenstatus nicht will und die Vasallenverhalten auch nicht honoriert. Schon gar nicht, wenn der Vasall durch Exportüberschüsse oder in anderer Hinsicht ökonomisch profitiert. Offensichtlich will vdL nicht die Konsequenz ziehen, kein Vasall mehr zu sein. Sie kann aber auch nicht auf die Nachsicht des Hegemons gegenüber dem treuen Vasallen hoffen wie früher, da stehen Mandat und Auftrag von trump durch seine Wähler im Weg.
In dieser Konstellation würde ich die Herangehensweise von vdL so beschreiben: Sie versucht dennoch weiterhin ein guter Vasall zu sein. Zusätzlich versucht sie unbeirrt den Hegemon zu überreden, wieder der gütige Hegemon von früher zu sein.
Das wird erkennbar nicht klappen. Meine Prognose ist, dass die vdL-Kommission außer Stande bleiben wird, den eigenen Kurs konsistent auf die neue Lage anzupassen. Sie wird also weiterhin wie der gutwillige Vasall agieren und auf eine Rückabwicklung der Kursänderung durch Trump nach dessen zweiter Amtszeit setzen. Bis dahin wird sie Trump in jedem substanziellen Punkt so weit wie irgend möglich entgegenkommen, um immer den „braven Vasallen“ auf der Suche nach der Beißhemmung beim Hegemon zu signalisieren.
Zu eine echten Kursänderung ist die vdL-Kommission erstens aus ideologischer Einfältigkeit und zweitens aufgrund der Gefahr des Auseinanderbrechens der EU bei einer Abwendung von den USA nie und nimmer in der Lage. Dazu bedürfte es einer klaren Legitimation, die sie unter keinem Gesichtspunkt hat. Das tragische ist, dass das demokratische System der EU auch gar nicht die Leistungsfähigkeit besitzt, eine so weitgehende Legitimation durch Wahlen zu generieren. Nicht einmal theoretisch.