Update: Merkel rudert zurück

War alles nur ein Missverständnis? Nach ihrem Treffen mit dem britischen Premier Johnson in Berlin sah sich Kanzlerin Merkel zu einer Klarstellung genötigt.

Ihre umstrittene Äußerung über eine mögliche Einigung beim Brexit innerhalb von 30 Tagen sei nur sinnbildlich gemeint gewesen, erklärte Merkel am Donnerstag in Den Haag.

“Ich habe gesagt, was man in drei Jahren oder in zwei Jahren schaffen will, dass kann man auch in 30 Tagen schaffen”, erklärte Merkel. Sie habe den Stichtag am 31. Oktober gemeint.

Allerdings macht diese Klarstellung die Sache kaum besser. Denn die Kanzlerin bestätigt ja nur, dass sie bereit ist, doch noch einmal über den Brexit-Deal und den umstrittenen Brexit zu reden.

Genau das hatte EU-Ratspräsident Tusk jedoch abgelehnt. Auch Frankreichs Staatschef Macron ließ sich nicht auf Johnsons Vorstoß ein. Die Unstimmigkeit ist also nicht geklärt.

Und wieso soll eigentlich in wenigen Tagen möglich sein, was man in mehr als zwei Jahren nicht schafft? Noch dazu mit einem unberechenbaren Hasardeur wie Johnson?

Siehe auch “Brexit: Merkel schert aus”