Update Medikamenten-Mangel: “Eklatantes Versagen der Politik”

Die EU-Kommission lobt sich selbst für ihre angeblich wegweisende Pharma-Gesetzgebung. Doch das Problem des Arzneimittel-Mangels bekommt sie nicht in den Griff. Nun ertönt der Ruf nach einer EU-weiten Reserve.

Angesichts der anhaltenden Arzneimittelengpässe hat der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, eine EU-weite Medikamentenreserve gefordert.

“Seit über zehn Jahren erleben wir nun zunehmende Engpässe bei der Medikamentenversorgung”, beklagte Montgomery. Der Grund seien “falsch gesetzte wirtschaftliche Anreize bei der Pharmaindustrie”.

Im aktuellen System gehe Ökonomie vor Menschlichkeit, kritisierte der Ärztefunktionär. Es stelle ein “eklatantes Politikversagen” der vorherigen und der aktuellen Regierung dar, dass die Lieferengpässe zunehmen würden.

Es ist aber auch ein Versagen der EU. Nach der Coronakrise hat sie eine “Gesundheitsunion” gegründet und eine eigene Gesundheitsagentur namens HERA gegründet. Doch die hört vor allem auf die Industrie, nicht auf die Patienten oder die Ärzte.

Und gegen den Medikamentenmangel kommen aus Brüssel kaum mehr als schöne Worte…

Siehe auch “Die gute Nachricht aus Brüssel: Medikamente sollen erschwinglicher werden”