Update: Ist das Katargate ein “Belgiengate”?
Ein Jahr nach dem größten Korruptionsskandal im Europaparlament kommen immer noch neue Details ans Tageslicht. Der Fokus rückt dabei zunehmend auf Fehler der belgischen Justiz.
Mehrere Medien, darunter Libération aus Frankreich und die FT aus UK, wundern sich über die Methoden der Belgier. Sie stechen alle Infos durch, mißachten die Unschuldsvermutung und lassen dann alle Verdächtigen wieder auf freien Fuß.
Statt um ein “Katargate” gehe es eher um ein “Belgiumgate”, heißt es in der “FT”. Für Unmut sorgt auch, dass die belgische Justiz eine belgische Verdächtige zu schonen scheint und nicht festnimmt – anders als (fast) alle andern.
Klagen kommen auch von der EU-Bürgerbeauftragten: Das Europaparlament habe sich als Reaktion auf den Skandal zwar neue, schärfere Regeln gegeben, doch die Umsetzung lasse zu wünschen übrig…
Siehe auch “Ein Jahr Katargate”
Thomas Damrau
12. Dezember 2023 @ 08:44
Für die, die sich ihre Vorurteile gegen die EU mal in filmischer Inszenierung ansehen wollen, empfehle die Serie “Die Saat” ( https://www.ardmediathek.de/serie/die-saat-toedliche-macht/staffel-1/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2RpZS1zYWF0/1 )
Liefert zwar einige Stereotype, aber am Anschauen habe ich mir mehrfach gedacht: “So ähnlich läuft das wohl auch im richtigen Leben.”
renz
11. Dezember 2023 @ 23:12
Der Titel ist schon wert geändert zu werden. Er ist nicht falsch – es fehlt nur etwas: Katargate = Belgiengate = Brüsselgate = EU-Gate
KK
11. Dezember 2023 @ 14:33
„Für Unmut sorgt auch, dass die belgische Justiz eine belgische Verdächtige zu schonen scheint und nicht festnimmt – anders als (fast) alle andern.“
Könnte das vielleicht damit zusammenhängen, dass belgische Verdächtige sich nicht einfach in ihr Heimatland absetzen und sich so der belgischen Justiz entziehen könnten…? So ein Haftbefehl ist immerhin eine freiheitsentziehende Massnahme, die schon gute Gründe wie zB Fluchtgefahr voraussetzt.