Update Idlip: Erdogan will Hilfe von Merkel
Deutschland und Frankreich sollen helfen, die humanitäre Krise um Idlib beizulegen. Dies hat der türkische Sultan Erdogan gefordert. Der Vorstoß hat mehrere Haken.
Die Angriffe in der an die Türkei grenzenden Region müssten gestoppt werden, sagte Erdogan in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
Merkel und Macron sollten Russland Einhalt gebieten, so Erdogan weiter. Er werde am Freitagabend einen letzten Versuch unternehmen, das Problem direkt mit Präsident Putin zu regeln, fügte er hinzu.
Es klingt wie ein Ultimatum – schließlich hat Erdogan schon mehrfach eine massive Vergeltung angedroht und angekündigt, er werde Idlib nicht syrischen oder russischen Truppen überlassen.
Sollte Erdogan seine Drohung wahrmachen, so könnte es zu einer direkten Konfrontation zwischen der Türkei und Russland kommen – die USA haben sich schon hinter Erdogan gestellt.
Zudem hat er nochmals bekräftigt, eine “Sicherheitszone” in Nordsyrien einrichten zu wollen. Dies wäre jedoch ein Verstoß gegen das Völkerrecht – und es würde eine “politische Lösung” erschweren.
Merkel und Macron wollen sich jedoch genau für eine solche politische Lösung einsetzen. Sie seien auch zu einem Treffen mit Putin und Erdogan bereit, hieß es am Rande des EU-Gipfels.
Der türkische Sultan versucht nun offenbar, Deutschland und Frankreich für seine Zwecke einzuspannen…
Siehe auch “Macron macht Idlip zum Gipfelthema”
Baer
22. Februar 2020 @ 09:02
Und worin besteht das Interesse der USA?
Es geht in Syrien nur mit den Russen,und das weiß auch Erdogan.
Amerika raus und die Islamisten werden verschwinden.
Peter Nemschak
21. Februar 2020 @ 17:24
Angesichts der Überlastung der Türkei mit Flüchtlingen aus dem syrische Bürgerkrieg ist es verständlich, dass Erdogan eine Sicherheitszone von 30 km auf syrischem Boden einrichten will, in der Flüchtlinge untergebracht werden können. Assad hat mit Hilfe der Russen den Krieg gewonnen. Das müssen auch jene Islamisten, die sinnlos zu Lasten der Zivilbevölkerung weiterkämpfen, zur Kenntnis nehmen. Merkel und Macron werden pro forma ihre Vermittlerdienste ohne Gewähr anbieten. Das Interesse der EU besteht darin, Flüchtlingsströme von ihrem Territorium fernzuhalten. Politisch hat sie nichts zu melden.
Holly01
22. Februar 2020 @ 07:41
….. bla bla NATO Beistand … bla bla
Hilft die NATO der Türkei bei einem Krieg gegen Russland der in Syrien startet, in Kaliningrad weiter geht und sich dann direkt auf das europäische Russland richtet?
Der Cocktail ist angerichtet, werden wir den Becher nun auch leeren?
vlg
Peter Nemschak
22. Februar 2020 @ 17:17
Die NATO ist ein Defensivbündnis. Die Türkei ist offensiv unterwegs.
Fidas
22. Februar 2020 @ 10:48
Das mit Hilfe Russlands befreite Syrien kann und ist dazu verpflichtet seine Flüchtlinge wieder aufzunehmen .
Es gibt daher mittelfristig keinen Grund mehr für das Weiterbestehen der 30 km Pufferzone unter türkischer Verwaltung.
Syrien ist die Zurückführung sämtlicher Flüchtlinge in der Türkei und in Europa zuzumuten. Das ist im Interesse der Aufnahmeländer. Dazu müsste es Hilfen geben, denn die Assadregierung wird es alleine nicht bewältigen können. Die Mittel , die dafür bisher die Türkei empfängt können entsprechend nach Syrien umgeleitet werden. Auch die bisherigen Unterbringungskosten in Europa könnten direkt nach Syrien gezahlt werden.
Die Durchführung der Flüchtlingsrückführung nach Syrien könnte unter UN Mandat erfolgen.